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VILBEL 281
Die Ruine der Wasserburg Vilbel (Fig. 172 u. 173), deren Umfassungsmauern
im Grundriss ein unregelmässiges Sechseck von mässigen Dimensionen bildet, ist
ringsum von einem breiten Graben umgeben. Nach Süden zu ist dieser Graben
von dem Flusse Nidda durch einen Wall getrennt. Spuren eines zweiten Grabens
ausserhalb des ersten will Professor Dieffenbach noch in den vierziger Jahren be-
merkt haben. !) Die Umfassungsmauer ist aus glatten Sandsteinquadern in unregel-
mässigem Verbande hergestellt; sie war mit einem Wehrgange versehen und hat
noch heute an der Südwestecke einen vorspringenden runden Thurm, der mit dem
Palas in Verbindung steht. An der Nordwestecke sind noch die Konsolen und
Spitzbogen für ein anderes vorspringendes Thürmchen vorhanden. Der Eingang
zur Burg liegt an der Nordmauer neben einem viereckigen, nach aussen zu nicht
vortretenden Thurme. Die Thoröffnung ist spitzbogig, ihre Basaltwandung an den
Ecken der Pfosten abgeschrägt, am Bogen ausserdem noch gekehlt. Der Schluss-
stein trägt das Wappen Werners von Trier (Fig. 174),
wodurch das Thor sich als aus der oben angegebenen Bau-
zeit (1414) stammend zu erkennen giebt. Der Sockel
der Pfosten zieht sich auch unter dem Bogen hin und
ist hier gekehlt. An der Aussenseite springt die Mauer
über dem Thore mit Kehle und Schräge vor, die sich
zu beiden Seiten unter rechten Winkeln nach oben fort- a 04:
setzen, wo sich zwischen ihnen drei reich profilirte Krag- a en
steine für eine Pechnase befinden, welche nicht mehr vorhanden ist. Das Thor
hat an der Innenseite einen Stichbogen; eine obere steinerne Pfanne für die Thor-
flügel ist hier noch vorhanden. Der innere Thorbogen selbst ist in der Mitte von einer
quadratischen Oeffnung durchbrochen, die von der ehemaligen Pechnase herabführt
und zu Vertheidigungszwecken dienen konnte. Auch sind im Gewände noch die
viereckigen Löcher für die Sperrbalken vorhanden. Der östlich neben dem Ein-
gange stehende quadratische Thurm ist in seinem unteren Theile aus Quadern er-
baut; eine ehemalige breite rundbogige Oeffnung in der am Graben gelegenen
Seite ist zugemauert; sie bildete offenbar früher das Eingangsthor zur Burg, bevor
das neben dem Thurm stehende geschilderte Thor errichtet wurde. Dieser Theil
des Thurmes dürfte somit noch der ältesten Anlage der Burg angehören. Seine
beiden oberen Stockwerke sind aus kleinen Steinen in unregelmässigem Verbande
ausgeführt und haben je zwei rechteckige Fensteröffnungen. Nach Westen, dem
heutigen Thore zu, ist ein oberes Stück der Mauer vorgekragt, wahrscheinlich für
ein Maschikuli, welches noch zur Befestigung des Thores gehörte. Die Umfassungs-
mauer der Nordseite ist östlich vom Thurme oben über einer Kehle zwischen
Schrägen etwas vorgebaut, ähnlich die Mauer bei der Südostecke mit einer Schräge.
Die Umfassungsmauer hat 2 Arten von Schiessscharten. Die eine Art (Fig. 175)
ist im Hofe angebracht. Hier sind in der überaus dicken Mauer tiefe Nischen ange-
bracht, die sich nach hinten verjüngen und mit einem flachen Tonnengewölbe über-
deckt sind. Diese Tonnengewölbe sind zum Theil recht primitiv in der Weise
Ruine derWasser-
burg Vilbel.