Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

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BUTZBACH 27 
spitzbogigen Fenstern und hohem Dache versehen, macht dieser Vorbau den 
Eindruck eines Querhausflügels. 
Die Fenster des Langhauses (Fig. 15), welche in den Seitenschiffmauern 
und in kleinerer Gestalt an der Westseite angebracht sind, sind spitzbogig gleich 
denen des Chores; ihr Maasswerk ist jedoch ausgebrochen und die meisten der 
heute vorhandenen Spitzbogen sind, wie sich aus dem Absatz an ihren Kämpfer- 
linien und aus der gleichmässig ebenen Behandlung ihrer Wandungen gegenüber 
den unter ihnen befindlichen ergiebt, später eingesetzt. Das spitzbogige Haupt- 
portal der Westseite aus Lungenbasalt hat mit Kehlen und Wülsten profilirte 
Wandungen; hier hat sich noch das steinerne Weihwasserbecken erhalten. Krag- 
steine, die südlich von dem Portale über ihm angebracht sind, lassen darauf 
schliessen, dass hier ein Vorbau vorhanden gewesen ist, der vielleicht als Schutz 
für ein kirchliches Bildniss diente. Das Portal der Südmauer, dicht an dem 
Vorbau gelegen und gleichfalls aus Lungstein, ist gleich dem Hauptportale 
gestaltet. Ein drittes, kleineres spitzbogiges Portal aus Lungsteinen befindet sich 
an der Nordmauer nahe der westlichen Ecke. 
Das südliche Settenschiff hat aussen einen Sockel mit Schräge, der sich auch 
um den spätgothischen Vorbau zieht. Die vier Strebepfeiler setzen zweimal ab, unten 
mit einem sich rings um den Pfeiler ziehenden Wasserschlagprofile, oben mit einem 
solchen an der vorderen Fläche. Die Abdeckung der Pfeiler besteht über der 
schrägen Fläche vorn aus einem Satteldach mit einem umrahmten Giebel, unter dem 
das Wasser des Daches in einer nach vorn weit vorspringenden schlichten Rinne 
aus Stein abläuft. Das vierjochige Seitenschiff ist mit vier Dächern überdeckt, 
die umrahmte und von einer spitzbogigen Fensteröfinung durchbrochene Steingiebel 
haben, deren Firste je eine Doppelkreuzblume aus Stein tragen. 
Auch das Aeussere der drei Choranbauten (Fig. 16) lässt keinen Zweifel darüber, 
dass der Mittelchor der älteste ist. Einander nahe liegenden Bauzeiten gehören die 
beiden Seitenchöre an. Der südliche Seitenchor hat einen Sockel mit einer Kehle 
zwischen zwei schmalen Schrägen und ein Hauptgesims aus einer Hohlkehle zwischen 
Wulst und Schräge. Die Strebepfeiler sind ähnlich denen des Langhauses gebildet: 
nur befanden bez. befinden sich an den Fusspunkten der Giebelchen zwei 
Wasserspeier aus Stein, die als Thiere oder krabbenartig gestaltet sind. Unter 
den Fensterbänken ist ein Wasserschlag angebracht. Am ersten Strebepfeiler 
des Chores befinden sich in Relief zwei Wappen, das Eppenstein’sche und das 
Münzenbergische (Fig. 17). Das erstere fanden wir auch am Schluss- 
steine des nördlichen Chores. Die Schildform jener Wappen 
entspricht der Zeit um 1470. 
In der Südmauer ist ein aussen mit Stich-, innen mit Spitz- 
  
bogen überdecktes Portal angebracht, das an der Innenfläche mit 
sich durchkreuzendem Stabwerk umrahmt ist. Neben diesem Fig. 17. 
Portal ist aussen ein Lämmchen aus Lungstein eingemauert, Doppelwappen. 
welches wohl noch aus romanischer Zeit stammt. Ein zweites Portal dieses Chores 
ist in der nördlichen Apsismauer neben dem Mittelchor angebracht. ‘ Es ist an der 
Aussenseite mit einem Profile aus zwei Hohlkehlen zwischen einem birnförmigen und 
Fenster und 
Portale 
Aeusseres, 
Das südliche 
Seitenschiff 
Die Chorbauten 
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