Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

  
DB 
Grundriss der 
Kaserne 
Portal 
der Kaserne 
46 KREIS FRIEDBERG 
ausschmücken; ausserhalb der Stadtmauer schloss sich dem Bau ein grosser 
Lustgarten mit Statuen und künstlichen Werken verschiedener Art an, dessen Umfang 
noch heute durch eine Einfriedigungsmauer kenntlich ist. Eine Beschreibung des 
viel bewunderten Schlosses hat uns Winckelmann in seiner Chronik hinterlassen ; ') 
sie findet ihre Ergänzung in urkundlichen Nachrichten des Darmstädter Archivs, 
die aus Verträgen und Accorden über Bildhauer- und Malerarbeiten, speziell auch 
über ein Brunnenkunstwerk im Lustgarten, bestehen. ?) Bruchstücke von Bildhauer- 
arbeiten, die bei Gartenarbeiten auf der Stelle des letzteren hier und da gefunden 
worden, sind das einzige Zeugniss der ehemaligen kunstvollen Gartenanlagen. 
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Die Kaserne (Fig. 32) verleugnet äusser- 
lich den alten Schlossbau nicht: im Grundriss 
     
   
      
    
      
       
En ( viereckig, mit Putzflächen, die an den Ecken 
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von Quadern umsäumt werden, zeigt er in 
\ den hohen Stockwerken schlanke, zum Theil 
  
    
  
  
zu dreien angeordnete Fenster mit profilirten 
  
     
Sandsteinwandungen. Das rechteckige Treppen- 
haus springt an der langen Frontseite ein be- 
trächtliches Stück vor und zeichnet sich sowohl 
  
durch sein im Renaissancestil gehaltenes Portal 
wie durch die jetzt zum Theil zugemauerten breiten 
runden Fenster in den einzelnen Stockwerken aus. 
Nach hinten zu ist es der Stadtmauer nahe, die 
seitlich von ihm eine 'T'horanlage hatte, die durch 
zwei noch heute stehende, aus ausserordentlich 
Fig. 32. Grundriss der Kaserne starken Mauern erbaute runde Thorthürme mit 
in Butzbach. Schiessscharten für Geschütze wehrfähig gemacht 
war. Unmittelbar vor dem Thore und der Mauer zog sich der heute eingeebnete 
Stadtgraben hin. Die Portalöffnung (Fig. 33) ist rundbogig und hat eine mit 
Zahnschnitt und Eierstab verzierte profilirte Fassung, deren Kämpfer mit Blatt- 
werk geschmückt sind. Die reichere äussere Fassung besteht aus einem Gebälk, 
welches seitlich über Postamenten von je zwei korinthischen Säulen getragen wird; 
1) Winckelmann, Joh. Just., Gründliche u. wahrhafte Beschreibung der Fürstentbümer Hessen u. Hersfeld etc. 
Bremen 1697. 2) Vgl. Walther im Archiv, Bd. XI. S. 313 etc. u. 390 etc. 
 
	        
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