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Tod mit der Sense und andere allegorische Figuren. Wenn auch hier die ab-
stracten Gedanken des fürstlichen Gelehrten durch die Darstellungen des Malers
zu lebensvollen Gestalten geworden sind, ähnlich wie bei den Stuckarbeiten der
Gruft, so steht die künstlerische Ausführung, so weit sich nach den wenigen Resten
beurtheilen lässt, doch weit hinter diesen zurück. Sie sind von einem recht tüch-
tigen Dekorationsmaler ausgeführt, der höhere Anforderungen an sich in seiner
Kunst nicht stellte.
Von den übrigen Malereien des im Innern vollständig umgebauten Schlosses
ist nichts mehr vorhanden, von den Stuckarbeiten in einem Zimmer nur noch ein
LISTE HT
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fig. 35. Butzbach. Häusergruppe am Marktplatze mit dem Rathhause.
Rest einer vielfach übertünchten Felderdecke mit Fruchtwerk und dergl. und mit
einem Pelikan in der bekannten Darstellung. ') Aus letzterem Motiv ist zu schliessen,
dass dieser Raum als Schlosskapelle gedient hat. — Bemerkenswerth ist noch, dass
im Innern neben den rundbogigen auch spitzbogige Thüröffnungen, und zwar
beide mit gleichen Profilirungen, vorkommen.
Die Stadt Butzbach (Fig. 34) zeigt im Grossen und Ganzen noch das Bild Gesammtanlage
einer mittelalterlichen Städteanlage, in welcher der Marktplatz der Mittelpunkt des
Gemeinwesens ist und die Hauptstrassen von diesem so ausgehen, dass er selbst
der Stadt
möglichst zugfrei ist. Die ehemalige Schirn, deren Verkaufsläden von der Stadt Der Marktplatz
verpachtet wurden, macht sich noch heute als Sondertheil der am Marktplatze
ı) Vgl. über die Bildhauer-, Maler- u, andern Arbeiten im Schlosse u. Lustgarten zu Butzbach den oben
angeführten Aufsatz von Walther,