72 KREIS FRIEDBERG
mit dem Schilde. Nach Dieffenbach !) bediente sich die Stadt bis in die neuere
Zeit drei verschiedener Siegel: das grössere, runde Stadtsiegel hat einen Doppeladler
und in gothischen Minuskeln die Umschrift: 3 : Cihitatis $ Frideberg "au rausas ;
es soll aus der Wende des 14. zum 15. Jahrhundert stammen. Das zweite ist das
Oben zuletzt genannte; und das dritte ist oval und hat mit diesem gleiche Umschrift
und den gekrönten Doppeladler.
Fig. 40. Siegel der Stadt und Burg Friedberg.
3 d. 1. Gr.
ung Das älteste runde Siegel der Burg (und der Stadt, wie die Umschrift zeigt),
das bis ca. 1245 im Gebrauche war, mit einem auf einem Berge sitzenden
rechts blickenden Adler im Siegelfelde (Fig. 40 e), führt die Umschrift: SIGILLV®.
CESARIS-IN- ERIDEBERIC -2) Bald nachher kommt das Siegel vor, dessen
Bronzestempel uns mit den beiden folgenden ?) vorliegt: es ist dreiseitig mit oben
abgerundeten Ecken; ein stilisirter Adler mit ausgebreiteten Flügeln und drei-
zackiger Krone schaut (heraldisch) nach links; die Umschrift in goth. Majus-
keln lautet: +S- VRIUSSOR - CASSRENSIV : IN- VREDEBERIG
(Fig. 4ob). Ein rundes Siegel mit unbekröntem Doppeladler, dessen Stempel aus
ı) Dieffenbach a. a. O. S. 307. 2) Nach Archivdirektor von Schenck. Vgl. Darmstädter Zeitung.
1882. Nr. 263. 3) Diese drei Stempel sind Eigenthum des Museums in Darmstadt.