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FRIEDBERG 73
Silber ist, hat in gothischen Majuskeln die Umschrift: + u huragrabij -7-
castrengiu - castei - feibeberg - ad - causag (Fig. 400). Ein Siegel aus dem
17. Jahrhundert, dessen Stempel gleichfalls aus Silber ist, zeigt den (heraldisch)
rechts schauenden Adler, der in seiner rechten Klaue den Ritterschild mit dem
hl. Georg, in der linken den senkrecht getheilten Schild der Stadt fasst. Die
Umschrift lautet: SIGILLUM JUDICH CASTRI FRIDBURG (Fig. 40 d). Das Wappen
über dem südlichen oder vorderen Burgthore endlich zeigt den kaiserlichen
Doppeladler mit der an zwei Bändern hängenden Kaiserkrone; der Schild auf der
Brust ist viertheilig und zeigt in drei Feldern das Wappen der mittelrheinischen
Reichsritterschaft und im vierten den Schild der Stadt. Dieses Wappen gehört dem
17. Jahrhundert an.
DIS
RÖMISCHES UND FRÄNKISCHES
Dass Stadt und Burg römische Niederlassungen hatten, lehren mancherlei
Fundstücke, die an den verschiedensten Stellen beider Bezirke bei gelegentlichen
Ausschachtungen zu Tage gefördert sind und noch fortwährend gefunden werden.!)
Ausser den gewöhnlichen Fundstücken, wie Urnen, Krügen, Trink- und Salbgefässen
von gewöhnlichem Thon oder aus terra sigillata, Lanzen, Münzen und Anderem,
wie sie die Römerstätten aufweisen, sind auch einige an sich beachtenswerthe Gegen-
stände zu Tage gefördert worden. Wir erwähnen zunächst Ziegelsteine mit Stempeln
der Legio VIII Augusta, der Legio XI Claudia Pia Fidelis, der Legio XIV Gemina
Martia Victrix, der Legio XXI und der Legio XXII Primigenia Pia Fidelis, ferner
der Cohors I Flavia Damascenorum milliaria, der Cohors I und IV Aquitanorum
und der Cohors Il Raetorum.?) Im Jahre 1849 stiess man beim Baue eines Hauses
in der Nähe des Bahnhofes auf Spuren eines Mithrasheiligthums; man fand ausser
dem Mauerwerk noch zwei Fackelträger des Mithras aus Sandstein von recht
guter handwerklicher Arbeit, den mit der gehobenen Fackel vollständig erhalten,
DalaM
CAVTOPAT
Bei Canalisirungsarbeiten fand man an derselben Stelle im Jahre 1894 weitere
den mit der gesenkten als Bruchstück; ersterer trägt die Inschrift:
zu dem Mithraeum gehörige Gegenstände: eine leider sehr arg zerstörte grosse Platte
mit der bekannten Darstellung der Stiertödtung mit zwei Fackelträgern und dem
Medaillon eines männlichen Bildnisses, mehrere Bruchstücke anderer Skulpturen
und Altäre. Die anderen hierzu gehörigen Fundstücke können wir hier übergehen?)
Vielleicht gehörte diesem Heiligthume auch ein als Relief in Lebensgrösse darge-
stellter männlicher Rumpf an, den man seiner Stellung und der Bewegung seines
t) Die Archäologen Professor Dieffenbach und dessen Sohn Gustav Dieffenbach haben sich das Verdienst
erworben, ihr Augenmerk auf diese Anzeichen römischer Cultur zu richten und sie, wie auch die übrigen Funde der
Wetterau, zu sammeln, zu ordnen und wissenschaftlich zu verwerthen.
2) Die Stempel sind abgebildet in Bd. IV. und XIV. des Archivs,
3) Vgl. Näheres bei Dieffenbach, Ueber den Gott Cautopates etc. in Archiv, Bd. VI. S. 243 etc.
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