Full text: Kloster Arnsburg mit Altenburg ([C, 3], Band 2)

   
Kloster Arnsburg. Die Kirche. Mauertechnik und Baustoff. 
  
Das Rosenfenster steht, wie man 
bisher annahm, in Widerspruch 
mit dem Befund; denn un- 
mittelbar unter dem First des 
Paradiesdaches liegt eine Sohl- 
bank, die ein Fenster von 3 m 
liehter Weite vorauszusetzen 
scheint. Ansätze für Maßwerk- 
pfosten sind indessen an der 
Sohlbank nicht wahrzunehmen, 
und der Widerspruch klärt sich 
sofort auf, wenn man die West- 
seite der Kirche des Schwester- 
klosters Otterberg vergleicht. 
Dort befindet sich ein Rosen- 
fenster in einer flachen Nische, 
die unten durch eine sohl- 
bankartige Abwässerung abge- 
schlossen ist. Auch in Ebrach 
liegt das westliche — spätere — 
Rosenfenster in einer Nische, 
die unten auf einem Wasser- 
schlag aufsitzt. So war es auch 
in Arnsburg. 
  
Abk. 64. Außenwand des südlichen Seitenschiffes. 
Grabstein des Joh. v. Falkenstein. W. 
MAUERTECHNIK UND BAUSTOFF AN DER KIRCHE 
Eine höchst sorgfältige Mauertechnik zeichnet die Ostteile aus. Pfeiler, 
Pfeilervorlagen, Mauerecken und Bogenlaibungen sind gequadert, ebenso alle 
Außenflächen, die sichtbar waren. Aber auch die Mauerflächen, die unter 
den Dächern des Umbaues liegen, und die Innenflächen, die verputzt waren, 
zeigen regelmäßige, geradlinige Schichten verschiedener Höhe von genau 
rechtwinklig gearbeiteten Steinen in bestem Verband. 
Der Stein ist Basalt, an Ort und Stelle gebrochen, äußerst fest und hart, 
von fast gleicher Beschaffenheit und Farbe wie die bekanntere sogenannte 
Niedermendiger Basaltlava, doch etwas heller. In den Karten der Geologischen 
Landesanstalt heißt er ‚‚Poröser Trapp“, im Volksmund ‚„Lungstein‘“. An der 
Nordostecke des Querhauses sind mit den Basaltsteinen noch einzelne gelbe 
Sandsteine vermischt, aus demselben Bruch, der für die Burg Münzenberg 
im 12. Jahrhundert die Steine hergab. 
Die graue Farbe des Steines, seine sorgfältige Bearbeitung und gleichmäßig 
wagrechte Schichtung tragen nicht wenig zu der ernsten Wirkung der Ruine bei. 
Am Langhaus ist dieMauertechnik von der gleichen Güte wie an den Ost- 
teilen, soweit unverputzte, sichtbare Flächen in Frage kommen. Es unterbleibt 
8 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
An den 
Ostteilen 
Am 
Langhaus 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.