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Kloster Arnsburg. Die Kirche. Paradies.
| Westseite der Kirche in ihrer
ganzen Breite vorgelagert. Drei
quadratische Joche nebenein-
ander, durch unprofilierte Gur-
te getrennt, mit ursprünglich
grätigen Kreuzgewölben. Die
Grate sitzen auf Eckkonsolen
auf, die Gurte auf Dreiviertel-
säulen, die denen der Seiten-
schiffe gleichen ; Durchmesser
der Säulen 40 cm, Basisprofil
rein gotisch mit weit vorquel-
lendem unteren Wulst, aber
mit Eckblättern. Vierseitige
Postamente (Abb. 68). Wand-
sockel mit kräftiger Schräge,
wie am Treppenturm im Süd-
osten des Querhauses, hiernur
an der Kirchenseite, woraus
man schließen möchte, daß
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das Paradies zunächst nicht
beabsichtigt war. Der Sockel
verkröpft sich aber um die
Postamente der Säulen herum.
Die Gewölbegrate wurden
1744 unter Abt Antonius An-
tonimitStuckleisten versehen.
Im Mittelfeld Wappen des
Abtes, im südlichen Feld Mo-
+4 + + u nogramm Christi, im nörd-
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—— lichen: ANNO 1744.
Ein schmales spitzbogiges
Fenster mit Fase im mittleren Bogenfeld nach der Kirche zu. Im nördlichen
Felde — nicht im mittleren! — die Tür, die zur Kirche führt, spitzbogig. An
der Südseite Rundbogenfenster mit Schräge nach innen und außen, nicht in
der Achse des Feldes, sondern seitlich verschoben, um desto besser das Licht
aus der Klostergasse aufnehmen zu können. Im Westen drei große maßwerk-
lose, überspitze Fenster mit rechtwinkligen äußeren Laibungen, innen und außen
gefast, mit romanischem Ablauf (konvexem Viertelkreis), kein Anschlag oder
Falz für Verglasung (Abb. 69 u. 70). Die Fenster waren also ursprünglich offen!).
Die Sohlbank des mittleren Fensters liegt höher, unter ihm Rundbogentür.
Abb. 68. Säulenvorlage im Paradies. 1:25.
!) Auch die übrigen Vorhallen an Zisterzienserkirchen, die noch erhalten «ind, Pontigny,
Maulbronn, Eberbach, sind offen.