Full text: Kloster Arnsburg mit Altenburg ([C, 3], Band 2)

   
  
94 Kloster Arnsburg. Die Kirche. Grabsteine. . 
GRABSTEINE 
InderKirche Die Grabsteine im nördlichen Seitenschiff stammen meist aus dem Abraum 
des Kreuzhofes. Sie lagen ursprünglich im Fußboden des Kreuzganges. 
1.!) Grabplatte des Konrad Milchling v. Nordeck und seiner Ge- 
mahlin Elisabeth. (Abb. 76.) Höhe 2,00 m, Breite 0,77” m. Rand durch 
eingeritzte Linie vom Mittelfeld getrennt. Oben dicht am Rand das Wappen: 
Schild mit „Waldkleeblatt‘, eingeritzt. Umschrift: 
HIC SVNT / SEPULTI CUNRADVS MILCHE: 
TNIiESVNT LINGN / DE NORDECHE / ET ELYZABETH 
VXOR EIUS 
2. Grabplatte. Höhe 1,76 m, Breite 0,85 m. Rand 
an der Innenkante mit Rundstab abgesetzt, sodaß 
das Mittelfeld vertieft ist. Im oberen Drittel ge- 
stürzter Schild: Drei Früchte — Mohnköpfe ? — im 
Dreipaß stehend an gefedertem Stiel. Das Wappen 
ist noch nicht gedeutet. Keine Inschrift. 
3. Grabplatte v. Linden. Höhe 1,83 m, Breite 
0,73 m. Ohne Rand und ohne Inschrift. Schild in 
der oberen Hälfte des Steines: unter Schildhaupt in 
sechs Reihen zu je sechs Plätzen geschacht?). Keine 
Inschrift. 
4. Grabplatte eines Herren v. Hanau?°). Höhe 
2,49 m, Breite 0,99 m. In zwei vertieften Feldern, 
deren oberer und unterer Rand mit dreiteiligem 
Kleeblattfries abschließt, zwei an Nägeln aufgehängt 
dargestellte Schilde mit den Schildfüßen einander 
zugekehrt: oben gekrönter Leopard mit geteiltem 
Schweife®), unten fünfmal gesparrt. Keine Inschrift. 
5. Grabplatte Elisabeth v. Hanau, geb. v. Rien- 
eck. Dieselbe Größe und Form wie Nr. 4, auch die 
Abb. 76. Grabstein desKon- Schilde in gleicher Anordnung, doch ohne Hänge- 
nn bänder: oben fünfmal gesparrt (Hanau), unten neun- 
1:20. mal geteilt (Rieneck). 
6. Grabplatte v. Bellersheim. Höhe 1,83 m, 
Breite 0,82 m. Erhabener Rand ohne Umschrift. In der oberen Hälfte 
Schild mit Steigbügel und Schindeln. 
1) Die Aufzählung beginnt im Westen. 
°) Macharius v. Linden siegelt 1276 mit einem Siegel wie dieser Schild. Auch 1264 kommt dieses 
Siegel’schon vor. Die Familie stammt ebenso wie die, welche drei Lindenblätter im Dreipaß führt 
— s. Gedenkstein in der Allerheiligenkapelle —, aus einem der drei Linden bei Gießen. (Würth.) 
®) Von Zimmermann (Hanau, Stadt und Land, 1903 und 1917) wird der Schild Ulrich I. v. 
Hanau zugeschrieben. (Würth.) 
4) Bei der Annahme, daß der Stein Ulrich I. angehöre, kann der Leopard weder auf seine Frau 
noch auf seine Mutter bezogen werden. Man müßte ihn dann als Schild von Alt-Hanau ansehen, 
gegenüber dem Neu-Hanauer Sparrenschild. (Würth.) 
  
  
  
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