Werkstücke
in der
Sakristei
Kloster Arnsburg. Mittelalterliche Wohn- und Nutzbauten. Ostbau.
Stichbogen, der sich gegen den die Laibung bildenden
Eckstrebepfeiler der Kirche lehnt!) (Abb. 114).
BEE Im Osten ist die Sakristei durch den Treppenturm
©. eingeengt. Der dort verbleibende schmalere Raum ist.
] mit halbrunder Tonne überwölbt. Das nach Osten ge-
richtete Fenster, überspitz, nimmt fast die ganze Wand
ein. Es ist ohne Maßwerk, hat an den äußeren Gewän-
den Rundstab, auf Eckschrägen auslaufend. Der übrige
Raum ist mit zwei grätigen Kreuzgewölben von un-
Abb. 81. Profil der aus gleicher Breite und Form überdeckt. Die Schildbögen
DO NOSHEBSREEEN, and eis rund, teils spitz, teils verdrückt oder ver-
und verputztenVorlagen is: 5
in der Sakristei schoben. Die Unregelmäßigkeit ist veranlaßt durch die
Lage der zur Kirche führenden Tür und die Anordnung
der von der Kirche zum Schlafsaal aufsteigenden Treppe. Der obere Lauf
dieser Treppe liegt über der nördlichen Kappe des westlichen Gewölbes, deren
Schildbogen daher korbbogenförmig gedrückt ist. Der die Gewölbefelder
trennende Gurtbogen, spitzbogig, ist aus Backsteinen gemauert. Von den
zugehörigen Pfeilervorlagen besteht die nördliche aus Werksteinen und hat
anscheinend Verband mit der Kirchenmauer, während die gegenüberliegende
von unten auf aus Backsteinen gemauert ist. Die Bogenanfänger sitzen auf
den Pfeilern um 10 bis 15 cm zurück. Geputzte Kämpferprofile über Back-
steinformsteinen (Abb. 81). Backsteinformat 22: 11,5:4cm. Fugenstärke 1,5
bis 2 cm. In der Nordwand große Abstellnische, ihre Deckplatte und linke
Seitenplatte tragen einen Abtstab, die Nische ist also später unter Benutzung
einer alten Grabplatte hergestellt. Daneben kleinere Nische mit Sturz auf
Kragsteinen.
Spuren alter Malerei unter der Tünche an der Südwand. Hier hat in späterer
Zeit ein Altar gestanden (Laubacher Grundriß).
In der Sakristei lagern Werkstücke von verschiedenen er
Bauteilen der Kirche und des Klosters: 2
1. Großer offener Schlußstein aus einem Querarm der Kirche GG:
bereits oben beschrieben (Abb. 16).
2. Kleinerer offener Schlußstein, innen und außen gekehlt,
mit vier kantigen Rippenansätzen.
3. Rippenanfänger mit Ansatz. Rippenprofil geschärfter
Rundstab. Wohl aus dem Langhaus der Kirche (Abb. 82).
4. Rippensteine verschiedener Profilierung (Abb. 83).
5. Maßwerkstücke mit Fase aus früher Zeit — aus Kirche
oder Kreuzgang, vielleicht z. T. von dem Rosenfenster im West-
giebel der Kirche (Abb. 84).
!) Die Tür ist im Plan der Laubacher Bibliothek und in der Aufnahme Abb. 82.
von Gladbach nicht angegeben. Aus diesem Grunde wohl hat sie auch Rippenanfänger,
Ostendorf in seine Aufnahme nicht eingetragen. Nach dem Befund aber aufgestellt inder
muß man sie als ursprünglich vorhanden annehmen. Sakristei
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