Full text: Kloster Arnsburg mit Altenburg ([C, 3], Band 2)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
     
  
Durchgang, 
Treppe zum 
Obergeschoß 
  
   
Kloster Arnsburg. Mittelalterliche Wohn- und Nutzbauten. Westbau. 
und Kämpfer den Gurtbogenanfängern 
entsprechend kreuzförmig ausgeklinkt 
war. Ein Kapitell ist noch an Ort und 
Stelle, zwei liegen in der Sakristei!) . 
(Abb. 117). Die Form der Wandkon- 
solen s. Abb. 118. Die fünf mal zwei 
Felder des Kellers sind in gleicher 
Weise gewölbt. Die Gurte ruhen hier 
auf quadratischen Pfeilern (63x 63 cm) 
mit gerade abgesetzten Sockeln und mit 
Kämpfern aus Kehle und senkrechter 
Platte. Die Wandkonsolen sind umge- 
kehrte halbe Pyramiden mit denselben 
Kämpfern, z. T. leicht gekehlt (Abb. 118). 
Beieinfachster, sachlichster Formgebung 
mächtige Raumwirkung — dem heutigen 
Besucher eine Entschädigung für dieVer- 
unstaltung des in seinen Einzelformen 
einst bevorzugten Südraumes. 
In der Nordwand des Kellers eine rundbogige Öffnung, die auf sieben oder acht 
— jetzt verschütteten — Stufen in einen äußeren Keller (s. 8.143) hinunterführt. 
Der Durchgang in der Mitte des Gebäudes (Abb. 119 u. 120), der die Laien- 
brüder zu den Türen des Bursenbaues und zugleich die 
Mönche zur Pforte der Klausur führte, öffnet sich nach 
Westen zuin einem Rundbogen, nach Osten zu in einem 
  
  
  
  
  
  
  
  
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5 SS ; 
Abb. 116. Querschnitt durch den Bursenbau. 
1::250. 
  
  
    
   
     
  
  
   
    
  
     
    
   
    
  
  
steilen Stichbogen. Die beiden Kreuzgewölbe werden 
getrennt durch einen spitzen, unprofilierten, auf Kon- 
solen ruhenden Gurtbogen. Die Torpfeiler, im Osten 
und im Westen verschieden hoch, haben Sockel mit 
Schräge (unter dem jetzigen Erdreich) und kräftige 
Kämpfer — Karnies mit senkrechter Platte. Sockel und 
Kämpfer nur in den Laibungen, also nicht verkröpft, 
sondern glatt abgeschnitten, die Kämpfer der Ostseite 
in einem Abstand von 10 cm von den inneren Kanten, 
als ob hier einmal ein Verschluß gewesen wäre. Die 
Kämpfer an dieser Seite liegen noch um 40 cm tiefer als 
die der Westseite, und der Scheitel des östlichen Bogens, 
des Stichbogens, um 1,05 m tiefer als der Scheitel des 
westlichen, des Rundbogens. Während das westliche der 
t) Die gleiche Ausklinkung von oberem Kelchrand und Kämpfer- 
platte findet sich noch in Bronnbach an den Dreiviertelsäulen ‘des 
östlichen Kreuzgangflügels, dessen Entstehung Oechelhäuser um Abb. 117. Kapitell aus dem 
1225 annimmt. Laienrefektorium. 1:25. 
  
  
  
 
	        
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