Kloster Arnsburg. Wohn- und Nutzbauten aus späterer Zeit. Abteigebäude.
Abb. 127. Prälatenbau und Küchenbau W.
Im Rahmen ein Adler, auf dessen Brust Wappenschild mit geschachtem
Schrägbalken. Zu beiden Seiten des Adlerkopfes Mitra und Krummstab.
Die Südseite ist fünfachsig ohne Risalit (Abb. 127). Im Hauptgeschoß
über den Fenstern abwechselnd konkav und konvex geschweifte Verdachun-
gen. Im übrigen gleicht die Architektur derjenigen der Westseite.
Die Ostseite ist einfacher, hat glatte Fensterumrahmungen. Hier in der
nördlichsten Achse ein Portal, das dem des Küchenbaues (Abb. 131) genau
gleicht, also wohl wie dieses erst 1752 eingesetzt ist.
Der Prälatenbau hat gebrochenes Zeltdach, aus dessen Spitze ein Schorn-
stein mit geschweiftem Verdachungsgesims hervorragt.
Der Sandstein, der bei diesem wie bei den anderen Gebäuden verwendet
wurde, stammt aus den Brüchen bei Büdingen, Ranstadt und Bleichenbach.
DAS ABTEIGEBÄUDE
So nennt man den langen, zweigeschossigen Südbau, obwohl er. die
Wohnung des Abtes niemals — höchstens zugehörige Neben- oder Geschäfts-
räume — enthalten hat (Abb. 7, 8 u. 126). Sein Abstand von der mittel-
alterlichen Klausur war durch die Länge des Ostbaues gegeben, dessen. süd-
liches Ende er mit seiner Gangbreite im Erdgeschoß gerade noch umklammert,
während im Obergeschoß der Mittelflur geradlinig durch den Schlafsaal durch-
geführt werden konnte. Das Gebäude war einheitlich mit dem neuen
Inneres