Full text: Kloster Arnsburg mit Altenburg ([C, 3], Band 2)

  
  
Kloster- 
mauer 
Tore 
Wasser- 
leitung 
Kloster Arnsburg. Klostermauer und Tore.. Wasserleitung und Entwässerung. 
F. KLOSTERMAUER UND TORE 
Die Klostermauer ist, meist 3 bis 5 m, im Westen am Berghang bis zu 
8,50 m hoch. Im allgemeinen ist sie 90 cm stark, an einzelnen Stellen stärker, 
z. B. am Wetterdurchfluß im Norden 1,35 m. Sie ist oben mit schräger Ab- 
dachung aus Bruchsteinen geschlossen, die Ecken sind mit guten Quadern 
gesichert. Hier finden sich Steinmetzzeichen, wie sie am östlichen Teil des 
Langhauses der Kirche vorkommen, z. B. der spitze Winkel. 
Der Wetter und dem Mühlgraben bot die Mauer Durchlässe im Norden 
und Südwesten. Die Zickzackführung im Norden hatte wohl den Zweck, 
eine schiefwinklige Überschneidung der Wasserläufe zu vermeiden. Wo im 
Norden die Wetter eintritt, ist die Mauer. längs des rechten Ufers noch auf 
eine Länge von etwa 10 m nach innen geführt. Wo die Wetter im Südwesten 
austritt, besteht eine kurze pfeilerartige Verkröpfung der Mauer. 
1631 wurden auch die Klostermauern niedergerissen, jedenfalls aber nicht 
im ganzen Umfang. Die Muschenheimer Banern fuhren die Steine weg. 
Das Haupttor war von jeher wohl an der Stelle, wo es heute noch ist, im 
Westen des Bezirks. 8.8. 146u.160. Im Norden zwischen Wetter und Mühl- 
graben führte das Gottesackertor nach dem oberen Wettertal, — jetzt 
nicht mehr benutzt. Es ist rundbogig, unprofiliert, die Klostermauer ist er- 
höht, um den Rundbogen aufnehmen zu können. Ebenfalls im Norden, auf der 
linken Wetterseite, liegt das Pförtchen, rundbogig, außen gefast mit spät- 
romanischem Ablauf. — Das Rote Tor, an der Südostseite des Klosters, 
seit 1874 dem öffentlichen Verkehr entzogen, zeigt den Torbogen zwischen 
zwei Wangenmauern, die nach innen geführt sind, um ein abgewalmtes 
Satteldach zu tragen — die alte Form fester Tore, die bis in romanische 
Zeit zurückgeht, aber auch später noch. Anwendung gefunden hat. Die 
Tore der beiden Klostergüter Hofgüll und Kolnhausen zeigen die gleiche 
Form aus frühester Zeit, und mancher einst befestigte Kirchhof Oberhessens 
ist durch ein solches hausartiges Tor gesichert. Der Bogen selbst ist und 
war rund, in seiner jetzigen Ausbildung stammt er von 1750, hat Sandstein- 
umrahmung (Jahreszahl im Schlußstein) und einen Kämpfer aus Karnies 
über schwach vortretender Platte. 
G. WASSERLEITUNG UND ENTWÄSSERUN G 
Im Syndikats- und Bienengarten, im Nordwesten des Klosterbezirks, wurden 
um 1870 die Reste einer Wasserleitun g ausgegraben, Rohre von Ton und 
Blei. Die Tonrohre (Abb. 137), mit 415 bis 6cm lichtem, 61, bis Sem äußerem 
Durchmesser, erweitern sich nach dem 
» oberen Ende zu allmählich auf einen lichten 
Durchmesser von 81, cm, einen äußeren 
Abb. 137. Tonrohre der Wasserleitung von 10cm. Mit dieser. Erweiterung nahmen 
  
  
    
     
    
   
  
    
   
  
   
   
    
    
     
     
    
    
   
  
     
    
   
     
   
   
  
     
	        
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