Full text: Kloster Arnsburg mit Altenburg ([C, 3], Band 2)

  
Dotation 
des Klosters 
   
4 Kloster Arnsburg. Geschichte. 
frei geworden. Die noch unvollendete Kirche und die nach Koflers Ansicht 
aus Holz und Lehm errichteten Klostergebäude auf der alten Burg mochten 
dem Verfall überlassen bleiben. 
Im Schlosse Münzenberg übergab Kuno am 16. Juli 1174 vor glänzender 
Versammlung seine Stiftung in die Hände des Abtes Gerhard von. Eberbach, 
der vom Generalkapitel zu Zisterz den Auftrag zur Besiedelung Arnsburgs 
mit Mönchen aus seinem Kloster erhalten hatte. 
Der Abtei wurde nach der von Gerhard ausgestellten Urkunde!) außer dem 
Schloß Arnsburg nebst dem zugehörigen Dörfchen die gesamte Ausstattung 
des Klosters Altenburg mit allen Rechten überwiesen. 
Als Gründungsjahr geben ältere Schriftsteller nicht 1174, sondern 1197 an. 
Bei näherer Prüfung läßt sich dieser Widerspruch mit dem Datum der Stiftungs- 
urkunde durch die Annahme einer zeitweiligen Rückkehr des Konvents in 
das Mutterkloster Eberbach erklären, eines Vorgangs, der in der Geschichte 
der Klöster nicht außergewöhnlich ist. Im Jahre 1197 zog eine Schar 
Eberbacher Mönche mit Abt Mengot an der Spitze aufs neue in Arns- 
burg ein?). * 
Erst von diesem Jahr an erfahren wir mehr von seiner Geschichte. Wir 
sehen seinen anfänglich bescheidenen Besitz durch Schenkungen und andere 
Erwerbungen. wachsen und unter den Schutz der Mächtigen gestellt werden. 
Die Dotation des Klosters Altenburg, die später auf Arnsburg überging, 
umfaßte im wesentlichen 18 Morgen Land zu Altenburg, 2 Morgen im Tal 
„unterhalb des Baches“, womit wohl das Tal am Einfluß des Welsbaches 
in die Wetter gemeint ist, 5 Huben in Arnsburg und Hofgüll, 5%, Huben in 
Holzheim und den Wald daselbst, 214, Huben in Westwich ®), 7 Huben Neuland 
bei Frankfurt, 1 Hube und die Mühle in Kolnhausen, 2 Huben in Ohmen, 
den Wald bei Arnsburg, einen Weinberg in Bergen bei Enkheim (nö. Frankfurt), 
je einen Hof in Mainz, Strazheim) und Ruppertenrod, die Fischerei in der 
Wetter von Specha bis Kolnhausen, den Zehnten der beiden Weiler Roß- 
bach und Buschenhagen5) und eine kleine Besitzung in einem ‚„Wiwere‘“ 
genannten Ort°). Schließlich hatten die Benediktiner die Investitur in 
Muschenheim und die Versorgung der Schloßkapelle in Arnsburg. Diese 
Kapelle ging natürlich mit der Umwandlung ein, dafür aber wurden die 
Zisterzienser durch das Dörfchen Arnsburg entschädigt, ‚dessen Bewohnern 
man anderwärts Wohnstätten anwies. 
*) Kolb, Aquila certans, Doe. Nr. III. Supplica, Beil. Nr. 13. GCD I, 263 u. anderwärts. 
?) Genaueres darüber zuerst bei Ebel a. a. O. 8.9 (66)ff. Vgl. hierzu die Anmerkung 
Rossels bei Bär a. a. O. Bd. 1, 8. 395£f. 
°) Ausgegangener Ort bei Lich. Wagner, Wüstungen, Prov. Oberhessen, 8. 165 —167 u. 497. 
*) Ausgegangener Ort zwischen Ockstadt und Niederroßbach. Wagner a. a O. 8. 324 
bis 328, 494. 
°) R. in der Gemarkung Windhausen, B. in der Gemarkung Helpershain. Wagner a. a. O. 
8.30 u. 8.1. 
°) So im Original. Fehlt in der Kaiser!. Bestätigungsurkunde v. 12. Dez. 1152. Kolb, Aguila 
certans Doc. Nr. 2. — Allerunterth. Supplica, Beil. Nr. 38. 
     
    
   
   
  
   
  
  
  
  
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
    
    
   
     
 
	        
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