Kloster Arnsburg. Geschichte. 27
wir hier eine genauere Kenntnis zubilligen müssen, und der teilweise die
Inschriften der Grabsteine wiedergibt, ferner die folgenden Personen:
1.Kuno von Münzenberg, der Stifter des Klosters, unter dem urkundlich
nicht bezeugten Abt Gebuin (um 1200?). Das Jahr und der Tag seines
Todes seien wegen des Verlustes des Nekrologiums nicht bekannt (S. 63).
2. Philipp II. (?) von Falkenstein 1314!). 3. Krafto von Beldersheim,
von Petrelli nicht erwähnt. Sein Testament, in dem er das Kloster als
Begräbnisort bestimmt und ihm ein reiches Vermächtnis stiftet, ist v. J. 1325).
4. Adelheid von Hanau im Kreuzgang 1344 (Petrelli S. 84). 5. Johannes
von Falkenstein im Kreuzgang 1365 (S. 86), der Grabstein ist noch vor-
handen. 6. Elisabeth von Hanau 1366 (S. 86). 7. Bischof Rudolf von
Verden 1367 (S. 86, s. oben).
Des weiteren teilt Petrelli (8. 110ff.) die Grabschriften der Äbte seit dem
dreißigjährigen Kriege mit.
Außer von den schon genannten Altarbildern haben wir Nachricht von
Bildern, die dem Maler Joachim von Leihgestern 1510 in Auftrag gegeben
wurden. Er malte bei dem Grab des Abtes Jacob von Grüningen (f 1508)
im Chor der Konversen ein Tafelgemälde der heiligen Jungfrau (tabu-
lam et ymaginem b. virginis cum suis attinenciis) und in demselben Chor
ein Bild des heiligen Valentin. Endlich ein Bild des heil. Bernhard?).
Ein zweiter Eintrag in derselben Handschrift, die uns die eben mitgeteilte
Nachricht überliefert, berichtet von einem Bild, das Joachim für den Altar
Johannis und Pauli für 8 Gulden gemalt hat*). In diesem Eintrag und
im Register der Handschrift, das im 17. Jahrhundert angelegt ist, heißt der
Maler Joachim von Lich.
Um die gleiche Zeit (1513) ließ Bruder Adam, damals Pfarrer in Eberstadt,
Bilder der vierzehn Nothelfer „ad sanetam crucem“ (für die heilige
Kreuzkapelle ?) malen). Der Name des Künstlers ist nicht genannt, vielleicht
war es derselbe Joachim.
Die vielen Geräte: Kelche, Monstranzen, Patenen usw., die uns in den
Urkunden und Inventaren begegnen, sind nicht beschrieben, nur das Metall,
meist Silber, wird angegeben. Eine Aufzählung ist daher unnötig. Interessant
ist, daß der silberne, vergoldete Abtstab um das Jahr 1634 verkauft wurde
und der Abt noch 1669 einen vergoldeten, hölzernen Stab als Zeichen seiner
Würde führte®).
1) Wenn die von Petrelli 8. 80 angegebene Jahrzahl stimmt, kann nur Philipp II. gemeint
sein, derdann nahezu 80 Jahra alt geworden wäre. Vgl. Eigenbrodtim Archiv f. hess. Geschichte
Bd. 1, Stammtafel, und die Register bei Reimer a. a. O. Bd. 1 u. 2.
2) Baur, Hess. Urkunden, Bd. 1, Nr. 1329.
3) Liber actorum, fol. 80a.
2) ib. fol. 82a.
)
)
5
ib. fol. 112bh.
6) Akten über die Abtwahl 1669 im Gräfl. Archiv in Laubach.
Bilder
Geräte