Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

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Grüningen 
  
Tore standen in der Hauptstraße, die von Süden nach Norden läuft im 
Zug der alten „Weinstraße“ (Frankfurt — Butzbach — Gießen — Niederhessen). 
Zwei Reiseskizzen von diesen Toren (Bleistiftzeichnungen) sind uns aus der Hand 
des Architekten Fritz Max Hessemer (1800—1860) erhalten, der in den Jahren 
1825 bis 27 Oberhessen bereiste. Sie geben uns einen guten Begriff von den 
Toren der kleinen Städte des Landes. Das Tor im Süden war ein Turm, der 
ursprünglich nach innen offen war, oben mit einem Fachwerkgeschoß gekrönt. 
Die Gießer Pforte im Norden bestand aus einem großen steinernen Torbogen. 
Darüber ein Fachwerkgeschoß. Nach außen ein im Halbkreis vorspringender 
Turm, der ebenfalls mit einem Fachwerkgeschoß abschloß und mit welscher 
Haube gekrönt war. 
Nordportal romanisch — von einem anderen Bau? Unterbau des Turmes 
mit der Apsis frühgotisch, 13. Jhdt. Aus derselben Zeit die nördliche und ein Teil 
der westlichen Schiffsmauer. Erweiterung des Schiffes nach Süden zu um 1500, 
dazu ein zweiter Chor neben dem älteren 1520. Das Holzwerk der Kirche und der 
Helm des Turmes 1634 verbrannt; dabei auch die steinernen Rundpfeiler des 
Schiffes zerstört. Die Kirche danach allmählich wieder hergestellt: ein neuer 
Turmhelm etwa 1650, Glocken 1651. 1654—56 Kollekten. 1660 wird der spät- 
gotische Chor neu eingerichtet, 1669 werden die Holzsäulen des Schiffes auf- 
  
Abb. 76. Kirche. Südseite. W. 
Kirche 
Bau- 
geschichte 
  
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