Grüningen 97
gestellt. Die Kirchenbaurechnungen von 1685 nennen Baumeister Gorr und
Hans Jacob Hobler. An einer der Holzsäulen heißt der letztere Name Fubeler).
Im Jahr 1685 wurde ‚der Durm-Chor und ganzer Kirchengebaw außerhalb herum
renovirt und quadrirt“. 1858 Wiederherstellung der von den Gewölben heraus-
gedrückten Seitenmauern des spätgotischen Chores. 1912 und 13 wurde der Bau
in allen seinen Teilen gründlich instandgesetzt, dabei der frühgotische Chor, der
von der Orgel verdeckt war, offengelegt, die Orgel nach Westen versetzt, das Rosen-
fenster des spätgotischen Chores, das vermauert war, geöffnet, andere Fenster
wieder mit Maßwerk versehen, die alten Malereien von dem späteren Anstrich
befreit und hergestellt, Luftheizung eingerichtet usw.
Die Kirche war als einschiffige Kirche mit Ostturm und Apsis er- Beschrei-
baut. Die ursprüngliche Breite des Schiffes — der Breite des Turmes gleichend — bung
läßt sich an der Westmauer innen und außen feststellen. Die Grundmauern der
südlichen Schiffmauer konnten 1912 durch Ausgrabungen festgestellt werden.
Die alte Kirche war auffallend lang und schmal. Auf dem Dachboden ist am
Turmmauerwerk die alte
Dachschräge zu erkennen.
Abb. 77.
Das Erdgeschoß des Inneres
Turmes bildete den Altar- Turm
raum. Triumphbogen spitz,
ebenso der Bogen, der die
Ostmauer trägt. Bei der
Stärke der Mauernerstreckt
sich das Turmgewölbe nur
auf das mittlere Drittel des
aumes, der im Osten und
Westen die Mauerstärken
mit einbegreift. Kreuzge-
wölbe mit gekehlten Rippen
auf Konsolen; diese umge-
kehrte Pyramiden. Runder
Schlußstein, gekehlt. Apsis
in der Breite des Turm-
raumes mit flachbogigem
Schluß.Gekuppelte Fenster
imSüden und Norden,spitz-
bogig. Das nördliche ohne
Profil, das südliche nach
außen — also nach dem spät-
Abb. 78. Kirche. Blick in den älteren Chor. W. gotischen Chor zu (Abb.79)
‘) Hans Jacob Hubler hatte 1655 den Helm des romanischen Turmes in Niederweisel gezimmert.
Inschrift daselbst an der Innenseite eines Pfostens.
2:
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