Hausen. Hofgraß 113
Schulstraße Nr. 1: Tor von 1783. Haus zweizonig. — Schulstraße Nr. 3: Tor
von 1783. Haus zweizonig, mit Vorbau an der Tür. Abb. 90, 91, 92.
Sehr reizvoll war bis etwa 1880 die Bachgasse mit offenem Bachlauf. Der Bach-
Bach wurde kanalisiert. Eine Brunnenanlage bestand unversehrt bis 1928. Sie gassemit
zeigte dicht nebeneinander zwei mit Lungsteinquadern rundbogig überwölbte Prlunen
Wasserbecken, davor eine Vertiefung; daneben ein Teich, mit Lungsteinbrüstung
eingefaßt. Ein Teil des Teiches und einer der Rundbögen ist geblieben.
HOFGRASS
Hof s.ö. Hungen.
In der Gemarkung Hof Graß liegt an der sog. „Marktlinde‘“, Punkt 151,9 der
Höhenschichtenkarte, ein in südöstlicher Richtung nach den Horloffwiesen ziehen- |
der niedriger Erdwall von rund 15 m
Länge, der ein Stück des Limes bildet;
der Verlauf des Pfahlgrabens ist hier
von der Reichslimeskommission in der
Verlängerung des Walles nach beiden
Himmelsrichtungen durch Schnitte
festgelegt worden. Der Hof selbst, eine
Wasserburg, liegt östlich davon außer-
halb des Limes. Dreiviertel Kilometer
nördlich vom Hof zieht eine vorge-
schichtliche Straße aus dem Vogelsberg
(von Ulfa her) nach der Horloff, die in
der Gegend der Untermühle südlich von
Hungen vonihrüberschritten wird. 7.
Der Name ist nicht früher als für
die Mitte des 15. Jahrhunderts bezeugt
und bedeutet nach Weigand!) Wasser,
worin die Kresse sich aufhält. Eine
adlige Familie v. Graß blüht 1354 bis
17122). Urkundliche Nachrichten über
Ort und Familie gibt Wagner in seinem
Buche „Die Wüstungen im Großherzog-
tum Hessen, Prov. Oberhessen‘‘, 1854,
S. 260ff. und 477.
Der ausgegangene Ort gehörte sehr
wahrscheinlich zum Gericht Rodheim.
Eingepfarrt war er nach Rodheim, in
dessen Gemarkung auch seine Kapelle
rss
1) Archiv VII, 264. Abb. 94. Ziehbrunnen.
:2) Wagner im Archiv VI, 269. Nach einer alten Fotografie.
Iran era
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