Hofsüll 115
Der Zehnte von den zum Hof gehörigen Gütern ist fuldisches Lehen der Herren
von Münzenberg, die ihn zu verschiedenen Zeiten dem Kloster als freies Eigentum
verkaufen, nachdem sie 1304 durch Tausch das Lehensverhältnis gegen Fulda
gelöst haben. Die Hälfte des Zehnten wurde 1274 einem Ertrag von 85 Achtel
Weizen gleich geschätzt!). Als nach den schweren Verlusten, die um die Mitte
des 15. Jahrhunderts Arnsburg trafen, das Kloster gezwungen war, Kapitalien
aufzunehmen, verpfändete es 1466 für ein Darlehen von 1000 Gulden den Zehnten
und den Ertrag der Wiesen des Hofes an Konrad Schurge, in den Jahren 1473
und 1474 für zwei Darlehen von 1400 und 1700 Gulden den ganzen Hof mit Zu-
behör und dem großen und kleinen Zehnten an das Antoniterhaus in Grünberg?).
B
Der alte Arnsburgische Hof ist von hoher Bruchsteinmauer umschlossen, die
zum Teil durch Ställe und Scheuern unterbrochen ist.
Abb. 95. Tor. Im Hintergrunde das Wohngebäude. Br.
In der südlichen Mauerstrecke das Tor, romanisch. Hauptöffnung und
Nebenpforte rundbogig. Die Hauptöffnung mit Kämpfer in den Lai-
bungen (nicht verkröpft). Sockel mit Schräge, umlaufend. Nach innen
drei kräftige Wangenmauern, auf denen das Satteldach ruht. Die
Flügel bewegen sich heute noch in den alten Steinpfannen.
Wohngebäude 1699-1700. Zweigeschossig mit gebrochenem Dach. Am Wohn-
Sturz der Tür die Inschrift:
») AUB 142, = GEB W,p. 988 if. 111 113, p. 1092, 140, 141. © ABB 1059.
®) Supplica Beil. S. 89f. Nr. 59. 60.
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