Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

   
Holzheim 
scheinen ließen. Vielleicht um ihrer Schmalheit willen hat man sie um 1693 durch 
breitere ersetzt, vielleicht auch fehlten sie ganz. 
1852 wurde die Süd-Empore errichtet. Sie hat glatte Unterflächen, hat Holz- 
stützen ohne Schwellung und die üblichen, flach liegenden Füllungen in Rahmen. 
Bei allen Emporen, auch bei den älteren, sind an den Fenstern die Unterflächen 
ausgeschnitten und hochgeklappt. Die Stuckdecke unter der Nordempore paßt 
sich den Ausschnitten an. Die dadurch herbeigeführte unglückliche Zerklüftung 
der Decke stammt also aus der guten Zeit um 1693. 
Flotte Malerei, Rollwerk mit Ranken, umrahmt die Fenster. Sie gehört in Malerei 
die Zeit von 1632. Die Füllungen der Nord- und der Westempore zeigen sehr feine 
Blatt- und Fruchtgehänge, und zwar, wie wir angenommen haben, aus der Zeit 
von 1693. Beide Malereien wurden 1932 durch H. Velte-Niederramstadt freigelegt 
und hergestellt. Und gleichzeitig wurde dem ganzen Kirchenraum unter Hervor- 
holung des alten graugrünen Anstrichs auf allem Holzwerk die jener barocken Zeit 
eigene feine Farbstimmung wiedergegeben. 
Die Stuckdecke ist aus Kreisen und Kreisbögen zusammengesetzt, die durch Decke 
geradlinige Friese verbunden sind. Einzelne Kreisfelder sind mit Reliefs gefüllt, 
mit Schriftfriesen und Orna- 
menten umrahmt. Das Ornament 
nähert sich bereits dem Knorpel- 
stil. Die beiden östlichen Reliefs 
— Kreuzigung und Auferstehung 
(1 und 2) — sind die größten. 
Von den zwei westlichen 
Kreisfeldern zeigt das eine eine 
Frauengestalt mit Palme, über 
ihrem Haupt eine Taube, neben 
ihr das Lamm mit der Kreuzes- 
fahne (3); dasandere eine Frauen- 
gestalt, die mit der Linken aus 
einem Fruchtkorb eine Traube 
nimmt und die Rechte über das 
Haupt des Christkindes hält, das 
die Kreuzesfahne und eine drei- 
teilige Blüte trägt (4). 
Die zwei mittleren Felder sind kleiner, sie enthalten Phönix und Pelikan. 
Vier noch kleinere Felder sind mit fliegenden Putten gefüllt. 
  
Abb. 101. Kirche. Feld der Stuckdecke. Br. 
Ferner sind im Turmraum noch zwei Kreisfelder, deren eines den auferstan- 
denen Christus mit der Weltkugel neben dem getürmten Jerusalem (5) zeigt, das 
andere eine Frau mit Blütenstengel in der Linken, Sanduhr mit Waage in der 
xechten. Neben ihr Totenschädel und Eidechse (6). 
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
rss 
Soc räas a 
   
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.