Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

  
  
  
  
  
Lage von 
Burgund 
Stadt 
Befesti- 
sung 
     
   
  
  
  
  
   
    
   
     
  
    
    
  
134 Hungen 
Im Feld Münzenberg-Falkensteinischer Schild, stark gelehnt, darüber gequaderter 
Turm mit zwei Erkern. Das Feld mit Ranken belegt. Vorkommen 1368 bis 1395. 
Da Hungen am 20. April 1361 Stadtrechte erhielt, ist die Entstehungszeit des 
Stempels auf 7 Jahre eingegrenzt. Stempel im Besitz der Stadt. 
2. Kleines Stadtsiegel. Rund, Dm. 25 mm. Umschrift in Minuskeln: 
s eivitatis houngen 
| 
7. 
IS | 
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Abb. 104. Kleines Stadtsiegel. Dm. 25 mm. 
Im Feld Turm mit zwei oberhalb der Dachtraufe sitzenden Erkern. Vor- 
kommen 1580 bis 1582 an Urkunden des Hess. Staatsarchivs. Entstehungszeit 
wohl noch im 15.Jhdt. 
Hungen liegt an der alten, großen Handelsstraße, der „Straße durch die 
kurzen Hessen‘, die von der südlichen Wetterau herkommt, hier das nordwestliche 
Knie der Horloff berührt und über die „Hessenfurt‘‘ am Hessenbrücker Hammer 
nach Grünberg, Alsfeld, Hersfeld und weiter nach Norddeutschland und Thüringen 
führt. Quer zu dieser Hauptstraße lief eine alte Straße westlich, zunächst etwa 
auf 1 km Länge mit der gegenwärtigen Straße sich deckend, nach Lich bzw. 
Münzenberg und östlich nach Ulrichstein bzw. Nidda. 
Zum Schutz der beiden Straßen wurde die Burg Hungen gegründet. 
Der römisch-germanische Limes läuft dicht an Hungen — etwa 200 m süd- 
lich — vorüber. Den ehemaligen römischen Kastellen innerhalb des Limes pflegen 
mittelalterliche Burgengründungen auf germanischer Seite zu entsprechen. So 
kann man die Burg Hungen in Beziehung bringen zu dem 1700 m südlich ge- 
legenen Kastell Inheiden: Hungen am Nordausgang, Inheiden am Südeingang des 
auf etwa 1 km Länge stark eingeengten Horlofftales. Abb. 105. 
Der Aufbau von Burg und Stadt ist des weiteren noch örtlich bedingt durch 
das Bett der Horloff, die hier von Nordosten kommend sich nach Süden wendet 
und ein ausgesprochenes Knie bildet. Dabei geht sie aus breiterem, einst sumpfigem 
Wiesengrund in ein engeres Tal über. Hier tritt von Südwesten her, höher und 
steiler als die übrigen Abhänge, der Ausläufer einer Hochebene dicht an das 
Flußufer heran. Er bot die geeignete Stelle zur Errichtung der Burg. 
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