Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

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Fußboden des Wehrganges betrug demnach 7 m, ihre Stärke 2 m. In der Fortsetzung 
der Schildmauer nach Osten zu, also in der Giebelmauer des Frauenzimmerbaues, 
sehen wir in Wehrganghöhe eine breite Scharte, in der nördlichen Fortsetzung 
am „Alten Bau‘ tiefer sitzend eine Schlüsselscharte. 
In der Mitte der Nordostseite gegenüber dem Südwestturm liegt der Zugangzum Torturm 
inneren Schloßhof. Das Tor ist spitzbogig, am Bogen gefast, an den Gewänden und 
winklig. Die Torhalle ist mit grätigem Kreuzgewölbe überspannt. Über ihr er- 
hebt sich der Torturm, dessen fünfspitzige Bekrönung noch über die ihn um- 
schließenden Barockbauten hinausragt. Der mittlere Helm ist acht-, die Eckhelme 
sind sechseckig. Der später eingefügte Schornstein, der aus der Spitze des Mittel- 
helms hervortritt, ist seit alters von einem Storchnest gekrönt, das zur Ergänzung 
der märchenhaften Stimmung des Schlosses unentbehrlich scheint. 
Im obersten Geschoß nach dem inneren Hof zu ein gotisches Fenster mit 
Kreuzstock (Mittelpfosten und Mittelbrücke). Jetzt mündet das Fenster auf den 
Gang und wird als Tür benutzt, der Mittelpfosten ist beseitigt. 
Wie viel von dem Mauerwerk des östlichen Querbaues zu beiden Seiten 
des Torturmes aus dem Mittelalter stammt, ist schwer zu sagen. Aus den Formen 
der Fenster ist nichts mehr zu schließen. Ein Verbindungsbau, dessen Mitte der 
Torbau war, hat aber von Anfang an bestanden. Vielleicht hat die spitzbogige Tür 
in der nördlichen Giebelmauer des Westflügels, des „Alten Baues‘ (Abb. 125) auf 
einen Wehrgang geführt, der bis zum Torturm und dann weiter bis zum „Frauen- 
zimmerbau‘“ lief). 
1572— 74 entstanden unter Graf Philipp das turmartige Treppenhaus in der 
östlichen Ecke des Hofes und die gequaderte Vorhalle an der Innenseite des Quer- 
baues, ein offener Laubengang, aus einem mittleren Korbbogen und zwei Rund- 
bögen bestehend. Er findet seine Fortsetzung in zwei Jochen längs des Frauen- 
zimmerbaues. Über dem Laubengang des Querbaues noch Flure in zwei Ge- 
schossen, von denen einer im Innern geschweifte und verzierte Holzbügen aus 
dem 16. Jhdt. aufweist. Der quadratische Treppenturm hat eine Ein- 
gangstür mit steilem Stichbogen. Profil breiter Birnstab zwischen Kehlen, 
/, er mittels achteckigen Sockels aus dem vollen Querschnitt hervorgeht. 
* %# + Über der Tür: AO: DNI - 1574. Steinmetzzeichen. Zu beiden Seiten 
des Bogens: 
Das oberste Geschoß des Treppenhauses ist Fachwerk, 
>) . 
_ beschiefert: Abschluß mit vierGiebeln ; über dem Kreuzungs- 
n AETA punkt der Firste ein zweisäuliges Glockengestell, zweige- 
\ schossig. Abb. 125, 126. 
SVAE . : 
24 Im Innern des Turmes eine vierläufige Treppe, um 
einen viereckigen Pfeiler herumgeführt, der Pfeiler endigt 
in einem Würfel von Brüstungshöhe, dessen Seiten mit 
steifem, geometrischem Muster belegt sind. 
( Philipp Graf zu Solms 
seines Alters 74) 
1) Ausgeschlossen wäre es nicht, daß die Tür lediglich zum Einbringen der Frucht gedient hätte. 
       
  
     
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
    
   
   
   
    
    
  
Querbau 
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