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Abb. 128. Das Schloß nach einem Bild von 1716 im Schloß zu Hungen.
In denselben Jahren 1608-1612 wurde der „Neue Saalbau“ errichtet, am
„Alten Bau“ in spitzem Winkel längs der Stadtmauer nach Nordwesten zu sich
anschließend. Die Grundmauern waren schon 1604 gelegt. Er enthielt in seinen
zwei Geschossen zwei große Säle, die erst 1890 zu Fremdenzimmern ausgebaut
wurden. Ihre Stuckdecken mit geometrischer Teilung, der Decke in der Kirche
ähnlich, sind noch vollkommen erhalten. In jedem Saale befand sich ein Kamin
mit reicher Sandsteineinfassung. Der des unteren Saales ist noch vorhanden!), Die
Fenster haben glatte Gewände.
Im Hof ein Ziehbrunnen von 1572. Rundes Becken, zwei Steinpfosten mit
steinernem Sturz für das Rad der Winde. Der Sturz mit bescheidenen Voluten
und Muscheln geschmückt und mit einer Kugel gekrönt. Die Werkstücke stammen
von einem vor 1885 verschütteten Brunnen der Vorburg, der auf dem Bild von
1716 noch zu sehen ist. Der Fürstl. Baumeister Seiler fand sie im Gebüsch und
setzte sie zusammen über dem Brunnenschacht des inneren Hofes, auf dem sich
bis dahin eine eiserne Pumpe befand.
!) Der Kamin des oberen Saales befindet sich seit 1888 im Speisesaal der Villa Solms in Baden-Baden.