Kolnhausen 169
Schon in der Dotation des Klosters Altenburg (1151), die dann 1174 den
Arnsburgern übergeben wurde, sind Güter zu Kolnhausen enthalten. Die erste
Haupterwerbung der Cistercienser ist der Kolnhäuser Hof der Schiffenberger
Augustiner, den sie mit Gebäuden, Wald, Äckern, Wiesen und Wassern 1197,
beurkundet 1203, von dem Chorherrenstift gegen Güter zu Holzhausen und Ebers-
gsönß eintauschent). Dieser Hof mit der Mühle an der Wetter wurde vom Kloster
in eigene Bewirtschaftung genommen, der ein Hofmeister, ein magister grangiae,
vorstand, und bildete den Mittelpunkt des großen Gutes, das nach und nach dazu-
kam. Das zielbewußte Vorgehen der Mönche läßt sich an Hand der Urkunden
gut verfolgen. Sogar aus dem Verband der Licher Mark werden Stücke gerissen,
um sie dem Hof als freies Eigen anzugliedern (1239)?). Zu dieser Zeit wird noch
von der villa Colenhusen gesprochen, später nicht mehr, 1304 heißt es bereits
curia Kolnhausen?). Wenn auch noch öfter von der curia in Colenhusen die Rede
ist, darf das nicht als Zeugnis für das Fortbestehen des Ortes angesehen werden.
Im ganzen wird man nicht fehlgehen mit der Annahme, daß am Ende des 14. Jahr-
hunderts die Aussiedlung der CGolonen beendet war.
In gleicher Weise brachte Kloster Arnsburg den Zehnten in seine Hände,
d. h. es machte seinen Hof zehntfrei. Der Zehnte gehörte den Herren von Münzen-
berg, die ihn in Teilstücken an zahlreiche ritterliche Vasallen und andere zu Lehen
Abb. 134. Kolnhäuser Wohngebäude. W.
ı), Wyß III, 1344.
2) AUB 28.
3) Supplica, Beil. p. 73 Nr. 46.
DIERSCKHZE
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