Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
190 Langsdorf 
Hans Roidt dem dortigen Pfarrherrn eine Gült!). Im folgenden Jahre werden die 
Gefälle der Altäre in Hungen und Bellersheim für Schulzwecke bestimmt?2). Die 
Einrichtung der evangelischen Pfarrei wird daher in das Jahr 1563 oder etwas 
früher zu setzen sein. Das Patronat blieb bei dem Marienstift, von dem es noch 
heute der Fürst von Solms-Lich besitzt. 
In Langsdorf waren mehrere Solmsische Lehensträger begütert. Die Familie 
von Sassen hatte den sog. Gadernzins noch aus Münzenbergischer Zeit her zu 
Mannlehen. Andere adelige Güter besaßen die von Trohe, 1480 drei Bauernhöfe, 
die in der Folge Solmsisches Burglehen wurden und nach dem Aussterben der 
“amilie heimfielen. Das Lehen kam dann nacheinander an den Präsidenten 
v. Hartleben, von diesem an einen v. Schmitz, dann an den Grafen v. Solms- 
Laubach, wurde an einen v. Hopfen veräußert und kam von diesem durch Heirat 
an die Familie v. Zwierlein?), die u.a. auch in Großenbuseck und Königsberg im 
Besitze von Gütern und Schlössern war. 
Eine andere Besitzung war die der Familie Raab, die im Jahre 1616 von 
gemeinen Abgaben und Lasten befreit wurde. Der letzte Raab erscheint im Langs- 
dorfer Gerichtsbuch unterm 10. Februar 1690 „als dorf- und gerichtsbekannter 
Lump'®). E. 
  
Abb. 148. Gerichtssiegel. Dm. 35 mm. 
Gerichtssiegel, an einer Urkunde im Hess. Staatsarchiv zu Darmstadt von 
1771. Dm. 35 mm. Umschrift: LANGSTROFEE GERICHT SIGEL. Im Feld 
zwei Tortürme — die Licher und die Hunger Pforte —, zwischen ihnen die Kirche. 
Am Himmel eine Sonne. 
1) Or. im Pfarrarchiv. 
?®) Archiv Braunfels; vgl. bei Hungen. 
®) Schaum im Braunfelser Repert. Über das Grabmal des Christian Jakob v. Zw. s. unten. 
*) Köhler im Bücherverzeichnis der Gemeinde-Bibliothek zu Langsdorf 1904 S.16 Anm. — Über 
das Raabsche Haus s. unten. 
    
   
  
  
   
    
  
  
      
  
     
   
   
   
   
    
  
  
    
   
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