Höfe und
Häuser
ı Haus im
Hegerich
Langsdorf
In Langsdorf gibt es mit zwei Ausnahmen —- Reichgasse 23 (1774) und
Weidegasse 10 (1777) — keine freistehenden hohen Tore, wie noch in den westlich
benachbarten Orten Birklar, Bettenhausen, Muschenheim; bei älteren Höfen auch
keine niederen Tore neben den Häusern. Vielmehr sind die Hofeinfahrten als
große Tore in die Häuser eingebaut. Niedere Tore und Einfriedigungen nur bei
neueren Höfen.
teichgasse 23. Ein Haus einzig in seiner Art. 1561—63 erbaut durch
Christ. Gabriel von Ylmenaw für Johannes Gewend (oder Gewender). Johann Ge-
wend kommt nach Feststellungen des Baurats Seiler-Braunfels in Kämmereirech-
nungen des Amtes Hungen aus den Jahren 1560—-63 vor. Er stand in gräflichen
Diensten, doch ist nicht zu ersehen, welches Anıt er hatte. Er muß sehr vermö-
gend gewesen sein, da er dem Grafen Philipp einmal 1000 fl. geliehen hat. Unter
seinen Quittungen sein Wappen, ein schräg gestellter Nagel, darüber die Buch-
staben IG W. Nächster Besitzer war dessen Sohn Philipp Gewender, Vogt zu
Wetzlar, von dem das Haus etwa 1610 durch Heirat an Georg Raab und seine
Ehefrau Dorothea ‚„Gwendin‘ überging. Seitdem heißt es Raabsches Haus, ob-
wohl es später noch in den Besitz anderer Familien gelangte. Jetzt ist es sehr
Abb. 158. Haus Im Flegerich. W.
Aus „Heimat im Bild“, Beilage zum Gießener Anzeiger, 1927.