Leihgestern
Die ungewöhnlich große Grundfläche des Steinstumpfes wurde 1595 mit
fünf Helmen bedeckt: in der Mitte übereck gestellt ein größerer achtseitiger
Helm, zweigeschossig mit geschweiftem Zwischendach (Pultdach), oben mit ge-
schwungener Haube. In den Ecken kleinere eingeschossige Helme, nach dem
Sechseck gebildet und mit dem Mittelhelm zusammengehend. Die Hauben wie
auf dem Mittelhelm, nur kleiner und etwas flacher!).
Schiff Über die Form des 1906 zerstörten Schiffes ist bei dem Bericht über die
Baugeschichte das Nötige gesagt. Abb. 166.
An den Emporenbrüstungen des neuen Schiffes sind die gemalten Füllungen
aus der alten Kirche wieder angebracht worden.
Grabsteine l. Samuel Wolnheubt, gest. 1599, erster Pfarrer zu Leihgestern 1574—99.
Nur Schrifttafel, H. 0,93 m, Br. 0,60 m.
2. Joh. Daniel Stockhausen, Pfarrer, gest. 1690. Sehr ausführliche Fa-
miliengruppe. H. 2,35 m, Br. 0,62 m:
3. Elisabeth Dern, Gattin des Paulus Dern, Gerichtshofseniors und Land-
setzers zu Hüttenberg. Gest. 1635. H. 1,45 m, Br. 0,69 m. Schrift in einem Oval,
mit Knorpelornament umrahmt. Darüber in
größerem Feld ein Kreuz, unter ihm Mann
ı und Frau.
4. M. Conrad Valentin, gest. 1707.
H. 1,8 m, Br. 0,88 m.
9.Joh.Andr. Werner, gest. 1718. H.
1,80.m, Br. 0,81: m.
Auf dem Kirchhof standen bis vor Kur-
zem noch einige der einst ortsüblichen, be-
ri scheidenen und guten Grabdenkmäler: Höl-
Abb. 169.
zerne Tafeln an hölzernem Pfahl, die
Hölzerne Grabdenkmäler von 1869.
jüngsten aus der Zeit von 1870.
Altargeräte Kelch, silbern, vergoldet. H. 18 cm. Dm. 13 cm. Sechspaßfuß mit kleinem
Kruzifix belegt. Sechseckiger Schaft. Knauf mit 6 Rotuln, worauf die Buchstaben
IkESLU»S.
Kelch aus Zinn. H. 22 em. Fuß und Schaft rund.
3 Kannen aus Zinn. H. 39 cm. Auf dem Griff des Deckels ein Lamm.
2 Kannen desgl. ohne Lamm.
1 Taufkanne aus Zinn, ohne Deckel. H. 19 cm.
1 Taufschüssel aus Zinn, Dm. 32 em.
‘) In der Turmbaurechnung von 1598 erscheinen unter den Namen der vier „Baumeister“ auch
Hans und Hieronymus Burgh, vielleicht trotz der anderen Schreibweise Söhne des Dix Borck. Ein anderes
wohlverdientes Mitglied dieses Bauausschusses war Antonius Henkel, von dem außer den Akten noch eine
Inschrifttafel im Innern der Kirche Kunde gibt. S. Strack.