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Gewölbe umgehend, zum Wehrgang hinauf. In demselben Geschoß lassen sich an
den drei Wänden, die nicht nach der Stadt zu gerichtet sind, Nischen mit schrägen
Gewänden, 1,90 m breit, erkennen, jetzt vollkommen zugemauert. Ihr oberer
Abschluß ist unsicher. Da ein Spitzbogen oder Rundbogen innerhalb der Schild-
bögen kaum Platz gefunden hätte, muß man einen Flachbogen annehmen. In den
Nischen saßen Fenster. Im zweiten Obergeschoß in der Nordmauer eine Schieß-
kammer mit schmaler Öffnung.
Es ist nichts überliefert, wann der Turm gebaut wurde. Von den sehr
spärlichen Steinmetzzeichen, die an den Eckquadern sich feststellen lassen:
k T —-< |, kommt das letztere, sehr gebräuchliche, einmal am westlichen
Strebepfeiler der Südseite der Kirche vor, also um 1537. Die übrigen weisen in
dieselbe Zeit, können aber ebenso wie jenes um Jahrzehnte älter sein. Daß der
Turm bereits stand, als die Kirche gebaut wurde, geht aus den Akten hervort).
Aufn. des kunstgesch. Seminars Marburg.
Abb. 185. Chor der Stiftskirche und Stadtturm.
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