Lich 249
Die reichen Netzgewölbe, die den ganzen Raum überdecken sollten, sind nicht
zur Ausführung gekommen. Als man im Jahre 1537 die Strebepfeiler des Lang-
hauses anfügte, trug man sich noch mit dem Gedanken der massiven Überwölbung.
An den Chorpfeilern sind Rippenanfänger stehen geblieben, sechs für die Gewölbe
des Mittelschiffes, vier für die Gewölbe des Umganges. Rippenprofil einfache Kehle.
Die jetzige Raumüberdeckung (wahrscheinlich von 1594) ist im Mittel-
schiff eine überputzte Holztonne, durch flache Gurte geteilt. Sie ruht auf hölzernem,
reichem Renaissancegesims (zwei Hängeplatten), das von Holzsäulen mit korinthi-
schen Kapitellen (Fortsetzungen der Pfeilerdienste) getragen wird. Über den
Seitenschiffen die gleiche Anordnung mit flacher, an den Seiten abgerundeter
Spiegeldecke bei einfacherer Gesimsbildung und schlichteren Kapitellen. Da das
Holzgesims hier etwas tiefer liegt als die Scheitel der inneren Bogenprofile an den
Scheidebögen, hat man die dort entstehenden Hohlräume mit geschnitzten Holz-
platten zugedeckt.
Abb. 192:
Kirche. Mittelschiff.
Daannsn
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