Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

   
Lich 263 
Haube. Von der Frisur werden Haarschnecken sichtbar. Haube und Frisur sind 
mit einem Tuch oder Schleier umwunden, dessen freies Ende den Kleidaus- 
schnitt deckend von der rechten zur linken Schulter sich legt, hinter dem linken 
Oberarm herabhängt und unter dem Ellenbogen noch einmal zu sehen ist. 
4. Grabstein des Kuno von Falkenstein, gest. 1333, und seiner Gemahlin 
Anna geb. Gräfin von Nassau, gest. 1329. Sandstein. H. 2,45 m, Br. 1,36 m. 
Schriftrand nach außen schräg abfallend. Umschrift in Majuskeln, beginnend über 
den Köpfen. 
ANNO DRI Mm 
AAd- KR - LEI-LI-IDVS:- MAI-2:-AVNO.De. 
FAULRBINSGEIN-DMUS.- IM MIN 
ZENBERG FANNO.DNI:-M 
AAG- KXIX IL-I- Kl(Kalendis) - AV@.9- DUA ANNA 
COM)SRORAL(s)-DNI AVNONIS:DE 
FALBENSTGEV + 
Zu Füßen des Mannes Wappen des Hauses Münzenberg-Falkenstein (rotes 
Schildhaupt über gold), zu Häupten der Frau das des Hauses Nassau (goldener 
Löwe in blauem Schild, das mit silbernen Schindeln bestreut ist), zu Füßen der 
Frau das des Hauses Bickenbach (schräg rechts gestellte Doppelreihe silberner 
Rauten in rot). Die Wappen sind keine Ahnenwappen, sondern beziehen sich nur 
auf die Personen selbst, deshalb blieb der Schild zu Häupten Cunos leer. Cuno 
aber hatte zwei Frauen: Anna von Nassau, gest. 1329, und Imagina (Mena) von 
Bickenbach, gest. um 1366/67 als Gräfin von Rieneck. Die zweite Frau ist also 
nur mit ihrem Wappen vertreten. Abb. 204. 
Die Figuren stehen auf der schrägen Platte einer dreimal gekehlten Konsole. 
Auf der mittleren Kehle Rosetten. Die Köpfe ruhen auf Kissen. Beide Figuren 
jugendlich. Die männliche trägt ein Obergewand, vom Hals bis fast auf die Knöchel 
reichend, mit Ärmeln, welche die Unterarme freilassend vom Ellenbogen ab in 
langen Enden frei herunterhängen. Ein Untergewand ist nur an den stulpenartig 
eng anliegenden Ärmeln — wie bei dem ersten Grabstein, doch ohne Naht — fest- 
zustellen. Über dem Obergewand ein ärmelloser Überwurf bis fast in Kniehöhe, 
mit Kapuze. Die Gewandfalten gleichmäßig senkrecht. Linke Hand vorn unter die 
Brust gelegt, die rechte hält das Schwert. Der Kopf leicht geneigt. Haartracht 
wie bei der Figur des ersten Steines. Nase ergänzt. — Die Frau, schlank, in sehr 
schöner, fein geschwungener Haltung, den Kopf geneigt, faßt mit ihrer Linken den 
einen Zipfel des Mantels, ihn leicht anhebend, während der rechte Arm den Mantel 
auf der anderen Seite mit dem Ellenbogen einklemmt und auch hier Faltenbäusche 
entstehen läßt. Darunter fließt von dem schmalen Hüftband ab das eigentliche 
Gewand in schön gebogenen Längsfalten bis über die Füße herab, die es fast ganz 
überdeckt. Die rechte Hand greift unter das Kinn nach dem Zipfel des Kopftuches, 
unter dessen Saum gleichmäßig gewellte Lockenlinien das Gesicht umrahmen. 
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
Dessau. 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.