Abb. 219,
Das Schloß mit Umgebung vor 1764. Nach einem alten Plan im Archiv zu Lich.
9. November 1797, der den Zustand zeigt, wie er „vor etlichen dreyssich Jahren
zu sehen war, nebst dennen dabey befindlichen Herrschaftlichen Gebäuden und
Gärten‘, also den Zustand vor 1764, in welchem Jahre ein weiterer großer Umbau
des Schlosses begann. Um das Viereck des Gebäudes herum legt sich zunächst
eine Plattform mit Brustwehr; in den Mitten der vier Seiten und an der Südostecke
ist sie in eckiger Form vorgezogen. An der Südwest- und Nordostecke der Plattform
erheben sich dicke Rundtürme, in der Diagonale den alten Ecktürmen des Ge-
bäudes vorgelagert, im Durchmesser aber doppelt so stark wie sie. Die Nordost-
türme, der alte und der neue, waren im Obergeschoß durch eine Bogenbrücke ver-
bunden — vielleicht in gleicher Weise auch die beiden Südwesttürme. Um die
Plattform herum läuft der sehr breite Schloßgraben, über den im Nordwesten
nach den Kanzlei- und Wirtschaftsgebäuden zu eine Brücke auf vier Pfeilern
führt. Hier also war der Zugang zum Schloß.
Um diese Befestigung durchzuführen, hatte die Stadtmauer durchbrochen
werden müssen. Sie ist weiter nach außen vorgeschoben. Zwischen ihr und dem
Wassergraben liegt noch ein Laufgang.