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Abb.226. Schloßgasse 8,von Westphalen’sches Haus. Links Nordseite, rechts Westseite.
Vier Teile sind an dem Haus zu unterscheiden:
1. Aus der ältesten Zeit — zweite Hälfte des 15. Jhdts. — stammt der Eckbau
im Nordwesten, der sich auf beide Hofseiten erstreckt und dort in Erd- und Ober-
geschoß die Hälfte der nördlichen Giebelwand und ein kurzes Stück der westlichen
Längswand umfaßt. Dieser älteste Bau hatte also nur die halbe Tiefe des jetzigen.
Fachwerk: An Eck- und Bundpfosten Strebe mit Gegenstrebe verblattet, Brust-
riegel durchlaufend und eingeblattet in Pfosten und Streben, im Erdgeschoß der
obere Riegel nur bis zu den Gegenstreben laufend. (Zu vergleichen Rathaus in
Büdingen.) Unter jedem zweiten Balkenkopf eine Knagge. Zwei Eckbildungen,
ursprünglich beide mit je drei Knaggen, doch mußten an der Nordostecke zwei
Knaggen entfernt werden, als man den Erweiterungsbau nach der Straße zu
anfügte. Abb. 226, 227.
2. Dieser Erweiterungsbau, an der Straße ebenso lang wie jener älteste Bau
am Hof, zeigt im Obergeschoß der Giebelseite (Abb. 226 links) und in beiden Ge-
schossen der Straßenseite Fachwerk aus der Zeit um 1700. Beide Bauteile wurden
zu dieser Zeit mit gemeinsamem Dachgeschoß überdeckt.
3. Der mittlere Bauteil an der Straße (in den Abbildungen nicht sichtbar) ist
im Erdgeschoß gotisch, kann gleichzeitig mit 1 sein, vielleicht etwas jünger. Riegel
mit Pfosten überblattet. Keine Streben. Fachwerk des Obergeschosses 19. Jhdt. —