Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

  
  
    
Bettenhausen. Birklar 19 
EEBENDE :RUF -ICH, TODE .BEKLÄG ICH, ERFREVE. DIE FROMEN, 
ERSCHRECKE DEN GOTTLOSEN ZAEHLE DIE STUNDEN DER ERDE 
UND MAHNE DIE FREUDEN DES HIMMELS. JACOB VND PHILIPP 
BACH ZU WINDECKEN GOSSEN MICH. DAMALSWARERNST AUGUST 
HENSLER PFARER U. H. JOH. G. LAMMERSHEIM GERICHTS- 
SCHULTEIS U. BÜRGERMEISTER H. WILHELM SCHMEEL 
PREZEBTERU. JOH. H. BOMMERSHEIM, KONRAD ROTH 
BAUMEISTER, GEORG HEINRICH STEIN KIRCHENÄLTESTE. 
Die Ersatzglocke, u. Dm. 80 cm, geg. 1921 von F. W. Rincker, trägt die gleiche 
Inschrift ohne Namen. 
Schöne Lage der Kirche in ummauertem Friedhof, zu dem in flacher Kirchhof 
Steigung eine Freitreppe emporführt. Ein Grabstein aus rotem Sandstein von 1748. 
Steinerner Opferstock (oder Taufstein ?). 
Die Häuser meist zwei-, einige dreizonig. Höfe und 
Hohe Tore, daneben einige niedere Einfriedigungen aus alter Zeit. Häuser 
Obergasse Nr. 5: Niederes Tor mit schönen Steinpfosten, die Pforte mit ge- 
bogenem Sturz,1764 (Abb.9) — Nr. 9: Hohes Tor nach der Schulgasse zu — Nr. 10: 
Fachwerkhaus 1789, mit hohem Tor. Seitengebäude 1664 — Nr. 13: Hohes Tor 
1766 — Schulgasse Nr. 4: Hohes Tor 1772 (Abb. 9a) — Siebenhäuser Gasse 
Nr. 3: Hohes Tor 1798. 
BIRKLAR 
Evangelisches Filialdorf, s. Lich. 
Birklar liegt an einem vorgeschichtlichen Weg, der von Butzbach über Gam- 
bach und Muschenheim nach Birklar und von da am linken Wetterufer entlang 
nach Grünberg Richtung nimmt. Der Pfahlgraben schneidet im Südwesten einen 
kleinen Zipfel der Feldgemarkung ab, das Dorf selbst liegt nordöstlich dicht vor 
der Römergrenze. Zwischen der Staatsstraße Lich—Langsdorf und der Bahnstrecke 
Lich—Langsdorf liegen 2 Grabhügel. E: 
791: Birchinlare und Birkenlare, 1265: Birkelar, 1282: Birkenlare, 1313ff.: 
Bircklar. Der Name deutet auf die älteste Siedlungsschicht!). Weigand?) erklärt 
ihn = zu der Niederlassung des Bir(i)cho, Arnold?) leitet ihn von der Birke (bircha) 
ab, Schröder?) erklärt die Endung -lare für gänzlich rätselhaft, sieht aber im ersten 
Teil des Wortes ebenfalls den Baum. 
Schon im Codex Laureshamensis5) als „Birkenlare marca‘‘ zusammen mit 
Muschenheim erwähnt, hat das Dorf bis zum heutigen Tage diese Verbindung 
gewahrt. Im alten Gebiet der Herren von Arnsburg gelegen, gelangte es mit 
1) Schröder, die Ortsnamen Hessens, in Mitt. a. Gesch. u. Heimatkunde d. Kreises Biedenkopf, 
5. Jahrg. 1911 Nr. 4ff. 
2) Archiv VII, 320. 
>) Ansiedlungen u. Wanderungen 2. Abdr. S. 142. 
2). 2.2.0. 
5) II, 618 Nr. 2946, III, 261 Nr. 7352, 7358. 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
     
  
 
	        
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