Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

   
  
  
  
  
  
Befesti- 
gung 
Kirche 
Schiff 
16 Birklar 
deren Erbschaft nacheinander an die Münzenberger und Falkensteiner und endlich 
an Solms-Braunfels, Amt Hungen. Es gehörte zum Gericht Muschenheim, anfäng- 
lich auch mit seiner Kapelle in dessen Pfarrei!). Im Jahre 1313 wird die Kapelle 
von drei Rittern, Heinrich von Pinkesten, Konrad von Muschenheim und Konrad 
von Birklar, mit den Mitteln zum Unterhalt eines eigenen Priesters ausgestattet, 
so daß Erzbischof Peter von Mainz ihre Trennung von der Mutterkirche ins Auge 
fassen konnte; 1316 vollzieht dann der vom Erzbischof beauftragte Frankfurter 
Scholast Johannes von Bettenhausen im Einverständnis mit Patron und Pfarrer 
die Trennung?). Doch blieb die Kirche quoad synodum auch nachher noch im alten 
Verhältnis?). Ihr Patron war, wie bei Muschenheim, der Landesherr®). Aber schon 
1334 finden wir sie dem Kloster Arnsburg inkorporiert, wenn auch eine Bestätigung 
der Inkorporation erst aus dem Jahre 1461 vorliegt?). 
In der Gemarkung waren außer der Herrschaft begütert und zum Teil auch 
angesessen mehrere Ritter aus den Geschlechtern v. Muschenheim, v. Bellersheim, 
v. Londorf u. v.a. Ferner die Klöster Fulda und Arnsburg und das Marienstift 
in Lich. 
Das Dorf war mit einem Haingraben®) und — wenn wir die Nachricht einer 
Urkunde von 1302°) hierher beziehen dürfen -- auch von einer Hecke (rubetum) 
umgeben. B. 
Spuren einer Befestigung sind nicht mehr vorhanden. Bis zur Feldbereini- 
gung im Jahre 1910 bestand am Westrand des Dorfes die „große Hohl‘, ein Rest 
des alten Grabens, der damals verschleift wurde. Die anliegenden Gärten heißen 
„in den Haingrabengärten‘“. Und am Ostausgang des Dorfes ist die Flur ‚in der 
Lache‘“ noch ein Zeuge des Grabens, ebenso wie auf der Ostseite die Gewann ‚‚auf 
der Hecke‘ und am Südostausgang „an der Pforte“ von der ehemaligen Befesti- 
gung berichten?). 
Ein Eckbau des neuen ‚„Konventsbaues“ in Arnsburg, die Klosterbibliothek, 
die 1/55 ım Bau gewesen, 1761 bis 62 ‚‚estaffiert‘‘ worden war, wurde 1818 an 
die Gemeinde Birklar verkauft und dort 1819 als Kirche wieder aufgebaut. Ein 
Geschoß kam in Fortfall; die Grundrißmaße stimmen mit den Abmessungen, die 
sich bei Arnsburg aus dem alten Plan in Laubach entnehmen lassen, überein?). 
Grundriß des Schiffes genau quadratisch. Kirche nicht geostet. Altar, Kanzel 
und Orgel an der Nordseite, an die sich der Turm anschließt. Zwischen Schiff und 
Turm eine fast bis zur Decke reichende Nische, die zur Hälfte ihrer Höhe von 
*) s. a. Muschenheim. 
2) AUB 422 u. 456. 
®») Würdtweina.a.O. Ist: 
2) AUB 171. 
5) AUB 657: Siegel des Abts v. Arnsburg als Patrons und Pastors d. Kapelle zu B. — Inkorporations- 
urkunde von 1461: AUB 1163 Note. 
°) Mitteilung der Bürgermeisterei 1882, 
) AUB 303. Vgl. Wörner u. Heck mann, Orts- und Landesbefestigungen S.5. 
°) Mitteilung des Bürgermeisters Müller in Birklar 1932. 
») S. Kreis Gießen, Band II, Kloster Arnsbure S. 150 u. Abb. 9 und 10. 
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