Turm 
Aus- 
stattung 
Altar- 
geräte 
Glocken 
   
18 Birklar 
dem Aufbau steht der Altar. An den drei anderen Seiten des Raumes Emporen 
auf quadratischen Holzstützen von toskanischer Bildung. Vom Gestühl sind die 
hinteren Reihen quer, also nach dem Altar zu, die seitlichen unter den Empo- 
ren längs gestellt. Der Gedanke der protestantischen Predigtkirche ist hier in der 
Anordnung von Altar, Kanzel und Orgel, von Emporen und Gestühl in vollkom- 
menster Weise durchgeführt. Abb. 10, 12. 
Decke ganz glatt mit Kehle. Fenster, in zwei Reihen angeordnet, haben außen 
geraden Sturz, innen Stichbogen. Alle Formen streng klassizistisch. 
An der Straßenseite flacher Vorsprung mit Giebel. Der Haupteingang daselbst 
hat Umrahmung und Verdachung aus grauem Marmor, alle übrigen Gliederungen 
sind roter Sandstein. Hauptgesims Holz. Gebrochenes Dach mit kurzem First. 
Schieferdeckung. 
Das Mauerwerk des Turmes reicht bis zur Höhe des Dachbruchgesimses am 
Schiff. Darüber zweigeschossiger, beschieferter Helm: unteres Geschoß quadratisch, 
oberes achteckig,Zwischendächer konkav geschweift, Haube kuppelförmiggeschlossen. 
Altar aus Holz, Stufen vorn und hinten. Kanzel und Orgel der Zeit ent- 
sprechend schlicht, aber gut. Schr schönes Rokokogeländer an der Kanzeltreppe, 
aus Arnsburg mit übernomment). Totenkrone und kupferner Dachknauf im 
unteren Sakristeiraum. Auf der Empore Truhe mit Eisenbeschlag. 
kreuz. Schaft und Knauf sechseckig. Letzterer mit Maßwerk. Auf den Rotuln 
Rosen, unten eingeritzt: MCCCCLX. Hierzu Patene mit gleichem Kreuz. 
Kelch, silbern, vergoldet, Höhe 16 cm, Fuß in Sechspaßform mit Weihe- & 
1 Kanne aus Zinn, Höhe 28 em, Dm. 15cm, Ant 18 Ind!. 
1 Taufschüssel aus Zinn, 42/32cm. B/ 
2 Kannen aus Zinn, Höhe 32 em, Dm. 14 cm. Rokoko. Dazu Brotteller, 
Dm. 28 cm, Stempel mit Engel. 
2 Glocken wurden 1917 abgeliefert: 
1. Dm. 0,78 m, 1896 gegossen von Franz Schilling, Karl Friedrich Ulrich, 
Apolda in Thüringen und Allenstein/Ostpreußen. Inschrift: Rufe getrost, erhebe 
deine Stimme wie eine Posaune. 
2. Dm. 0,78 m, 1896 gegossen von derselben Firma, Inschrift: Gott segne die 
Gemeinde Birklar. 
Eine dritte Glocke mit der Inschrift: Friedrich Otto in Giessen für die Ge- 
meinde goss mich Birklar im Jahre 1855 wurde 1920 verkauft. 
Die Bronzeglocken wurden 1920 durch Stahlglocken ersetzt, geliefert von 
F. W. Rincker in Sinn: 
1.) Durchmesser 1,10 m: In schwerer Zeit dem Herrn geweiht, Herr hilf uns 
jetzt und in Ewigkeit. 
‘) Dasselbe wie in der Arnsburger Mühle zu Muschenheim.