Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

   
Schiffenberg 
Johann Schenck zu Schweinsberg 
(1494—1503)). Dreigeschossiger 
Bau. Die zwei unteren Geschosse 
ganz massiv. Das oberste Ge- 
schoß hat an der Nordseite 
(Hofseite) Fachwerk aus neue- 
rer Zeit, während das Fachwerk 
  
desDachgeschosses am Ostgiebel 
der Erbauungszeit entstammt. 
An der Nordseite soll das 
Obergeschoß, in dem sich die 
Komturwohnung befand, einen 
Erker gehabt haben, dessen 
turmartiges Dach das Haus weit 
überragte. Davon ist nichts 
mehr zu sehen. Das Bild des 
Leonh. Jungert von 1751 zeigt 
auf der Ostseite einen turm- 
gekrönten Erker. Abb. 309. An 
der Nordseite sind noch Spuren 
älterer Fenster und Reste einer 
Spitzbogentür zu sehen. Die 
Lungsteingewände der jetzigen 
Fenster wurden 1904 anstelle von Holzgewänden eingesetzt2). Abb. 305. 
Portal mit Steingewände, darüber durchbrochene Verdachung, in deren 
Mitte eine Gruppe von vier eirunden, akanthusumrahmten Schilden — drei mit 
Wappen, eines leer. Das oberste, größte Wappen unter dem Fürstenhut ist das 
des Pfalzgrafen Franz Ludwig Anton von Neuburg (1684--94)3) als 
Deutschmeister, Bischof von Worms, gefürsteter Propst zu Ellwangen und Bischof 
von Breslau; der Hauptschild enthält das vielfeldrige pfälzische Wappen, der 
darauf liegende kleinere Schild zeigt in I den Schlüssel und die Schindeln von 
Worms, in II die goldene Inful in Silber von Ellwangen, in III den schlesischen 
Adler, in IV die sechs Lilien des Bistums Breslau; darauf liegt das Deutsch- 
ordenskreuz mit dem Adlerschild. Links unten der Schild von Damian Hugo 
Philipp Anton Grafen von Schönborn, Landkomtur der Ballei Hessen 
(1707—15)*); in dem fünffeldrigen Schönborner Schild ist über und unter dem 
Herzschild das Deutschordenskreuz eingeschoben. Rechts unten Schild mit dem 
Deutschordenskreuz. Abb. 306. 
An der Südseite des Hauses Vorbauten, jetzt durch schmalen Zwischenbau 
vereinigt. An dem westlichen Vorbau war nach Westen zu ein kleiner Erker. 
  
Abb. 305. Komturei. W. 
') Kalbfuß in Mitt. d. Oberh. Gesch. Ver. N. F. 18 (1910) S. 81. 
°) Mitteilung des Hess. Hochbauamtes Gießen. 
®) Joh. Voigt, Gesch. des Deutschen Ritterordens. Mitt. des Hess. Staatsarchivs. 
#) Joh. Voigt, Gesch. des Deutschen Ritterordens. 
  
  
  
  
   
    
  
   
      
  
  
  
  
  
      
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
     
	        
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