Birklar. Dorfgüll 19
} 2.) Durchmesser 0,86 m: Gerech-
tigkeit erhöht einVolk, aber dieSünde
ist der Leute Verderben.
3.) Durchmesser 0,76 m: Wer
aber beharret bis ans Ende, der wird
selig.
Am Brunnen, in der Mitte des
Ortes, Rippensteine von den Ge-
wölben der Arnsburger Kloster -
kirche. Sie bildeten bis 1903 den
Rand eines Wasserbeckens.
Spritzenhaus ın der iypı-
schen Form: Fachwerk mit zwei-
flügeligem Tor in ganzer Breite des
Häuschens, über dem Tor offene
Lüftungsgalerie aus gesägten Bret-
tern. AUFGERICHT DEN 2.MAI
1775.
Die Häuser aus älterer Zeit
zweizonig. Im inneren Ortsteil einige
hohe Tore aus dem 19. Jahrhun-
dert, meist reizlos. Ein gutes Tor
Hundsgasse 14, gegen 1800. Im üb-
rigen überwiegen die niedrigen Ein-
Abb. 13. Birklar. Spritzenhaus. W. friedigungen.
DORFGÜLL.
£vangelisches Filialdorf sw. Lich.
Dorfgüll, südlich vom Pfahlgraben gelegen, ohne daß ihn seine Gemarkungs-
grenze berührt, wird im Osten von einer alten Straße gestreift, die von Großen-
Buseck über Steinbach in genau südlicher Richtung nach Eberstadt—Münzen-
berg— Judenpfad auf Steinfurth und Friedberg zu zieht. Ein früher vorhanden
gewesener „Langer Stein“ (Monolith) ist verschwunden, Grabhügel und andere
vorgeschichtliche Denkmäler sind nicht da. H.
Der Ort findet sich unter den ältesten bekannten Dörfern der Wetterau; er
erscheint 799 und 804 als Gulle, Gullinen, Gulliner marca!), 1210 Oberngulle,
1262 (2), 1271 Dorff Gulle?). Später gehörte er zu den Besitzungen des Arnsburg-
Münzenbergischen Hauses. In seiner Mark liegt die Hube, die Konrad v. Hagen
und Arnsburg dem Kloster Fulda gegen den Münzenberg überläßt, und das Gericht
Grüningen, das auch Dorfgüll umfaßt, ist Münzenbergisch. Mit ihm teilt es den
Wechsel der Herrschaft. Nach dem Aussterben des Münzenbergischen Mannes-
stammes (1255) bringen es die Falkensteiner mit anderem Erbgut in ihre Hand.
1) Cod. Laur. II, 623 Nr. 2963, 624 Nr. 2968; III 266 Nr. 3763, 267 Nr. 3764.
2) AUB 5, 96. G.C.D. II, 179 Nr. 139.
Ir
Steine
aus
Arnsburg
Spritzen-
haus
Häuser
und Höfe
nasse