Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

Großen-Linden 
  
Abb. 33. Kirche. Lageplan. 
Aus dem von Süden nach Norden ziehenden flachen Höhenrücken löst sich Lage und 
ein Vorsprung nach Nordwesten zu. Vor der Hauptstraße fällt er steil ab, und eine Befesti- 
Futtermauer stützt den Berg. Auf ihm liegt die Kirche inmitten eines ummauerten SUN8 
Kirchhofes: die Burg des Ortes. Ein Zugang wird von alters her im Süden gewesen 
sein, wo er sich auch jetzt befindet. Ein zweiter Zugang besteht noch in alter Form 
in dem Knick der Nordostmauer: ein rundbogiges Tor, romanisch. Kämpfer 
nur an den Laibungen, nicht verkröpft, mit dem Profil des in der Nordwand des 
Chores eingemauerten Kämpferstückes aus der Zeit vor 1200. S. S. 48. 
Der ganze Ort war befestigt wie alle hessischen Städte und Dörfer. Wall und 
Graben umgaben ihn. Die „Kriegergäßchen‘, die hinter den Hausgärten des 
inneren Ortsteiles herlaufen, bezeichnen zum Teil noch ihren Ring. 
Nach dem Hess.-Darmstädtischen Staats- und Adreßkalender von 1789 soll 
Großenlinden eine Festung gewesen sein, „mit einer Citadelle versehen und mit 
einer Mauer und Wallgraben umgeben‘. „Der Wall ist Heggraben, umgibt noch jetzt 
(1789) den öst- und südlichen Teil der Stadt, ist mit Eichbäumen und anderen Holz- 
gattungen bewachsen, und wird von der Bürgerschaft dem Landesherrn verzinset’. 
Vier Tore hat es gegeben: die Butzbacher, auch Schuhäuser Pforte genannt, 
im Süden —- die Wetzler (Wetzlarer) Pforte im Westen — die Mittel- oder Haupt- 
pforte im Norden, etwa am heutigen Gasthaus zum Löwen — und weiter vor- 
geschoben die Neue oder Gießer Pforte. Das „Obergebäu‘ der Mittelpforte wurde 
nach Vigelius am 20. Januar 1660 ‚‚erhoben‘''). Daraus könnte man entnehmen, 
daß das Tor aus einem steinernen Untergeschoß und einem Fachwerkobergeschoß 
bestand. Die Gießer Pforte ist erst im 18. Jahrhundert nachweisbar, sie wurde 
um 1830 niedergelegt. Nach Hepding (Mitt. des O.H.Gesch.V. 1905) waren noch 
zwei Ausfalltüren vorhanden, davon eine im Zug der Falltorgasse. 
!) Otto Schulte, M. Ph. Vigelius. 1930. Hess. Volksbücher, herausgegeben v. Wilh. Diehl 76/78. 
  
    
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
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