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fluss auf die Schwingungen des Magnets aus-
üben, so dass die Schwingungen des Magnets
viel rascher aufhören, als wenn denselben nur
der Widerstand der umgebenden Luft ent-
gegensteht. Umgibt man daher den Magnet
eines Galvanometers mit einem Kupfergehäuse,
so wird er sich, wenn er durch einen elek-
trischen Strom abgelenkt wird, rasch in die
durch die ablenkende Wirkung dieses elek-
trischen Stroms bedingte Lage einstellen, ohne
vorher eine grössere Anzahl von Schwingungen
auszuführen. Eine solche Einrichtung nennt
man einen Kupferdämpfer (s. Fig. 109). Ist,
wie bei nebenstehend beschriebenem Instru-
ment, die Dämpfung so stark, dass sich der
Magnet ohne jede Schwingung einstellt, so
nennt man seine Bewegung aperiodisch.
Diese Eigenschaft eines Magnets nennt man
Aperiodicität (s. Erkl. 203).
Erkl. 205. Völlige Aperiodiecität wird
im allgemeinen nur durch gleichzeitige An-
wendung einer Dämpfung und einer Astasie-
rung erreicht. Bei dem nebenstehend beschrie-
benen Galvanometer wird die Aperiodicität je-
doch ohne Anwendung einer Astasierung durch
die Kupferdämpfung allein bewirkt.
Erkl. 204. Die Ablenkung des Magnets
eines Spiegelgalvanometers wird mittels einer
Spiegelablesevorrichtung beobachtet. Siehe da-
rüber Antw. auf Frage 107 und Erkl. 4.
Ueber die Galvanometer,
häuse ist ebenfalls auf dem Messing-
dreifuss, auf welchem es ruht, drehbar
(s. Erkl. 204).
Frage 117. Worin besteht die Ein-
richtung des Spiegelgalvanometers
von Wiedemann?
Erkl. 205. Das Wiedemannsche Spiegel-
galvanometer wird noch in verschiedenen ande-
ren Konstruktionen hergestellt. Die neben-
stehend beschriebenen beiden Konstruktionen
desselben sind von M. Th. Edelmann in München
angegeben und ausgeführt.
Erkl. 206. Das Wiedemannsche Spiegel-
galvanometer wird beim Gebrauch so aufge-
stellt, dass die Achsen der Spiralen und der
Kupferhülse senkrecht zur Ebene des magneti-
schen Meridians stehen.
Antwort. Das Spiegelgalvano-
meter von Wiedemann besitzt in seiner
ursprünglichen Form folgende Einrich-
tung:
1). Auf einem auf drei Stellschrauben
stehenden Holzbrett 7‘, s. Fig. 110, ist
ein zweites Brett in einem Zapfen dreh-
bar befestigt. Letzteres ist von zwei
Leisten eingefasst, in welchen drei Brett-
chen verschiebbar eingelassen sind. Auf
dem mittleren dieser Brettchen ist ein
Messingständer AH befestigt, welcher das
Spiegelgehäuse X und das Aufhänge-
rohr @ trägt. Innerhalb des Messing-
ständers schwebt ein mit einem Spiegel
5 aus dünnem Glas verbundener kleiner
magnetisierter Stahlring, welcher mittels
eines langen an dem drehbaren Knopf
T befestigten Coconfadens aufgehängt
ist. Der Magnetring ist von einer dicken,
kupfernen Hülse D umgeben, durch
welche eine kräftige Dämpfung erzielt
wird (s. Erkl. 202). Die beiden äusse-
ge
für