Full text: Lehrbuch des Elektromagnetismus

  
Figur 10. 
  
Ueber die Wechselwirkungen zwischen elektrischen Strömen und Magneten. 
elektrischen Stroms und je nachdem man 
dem Rahmen den Nordpol oder Südpol 
des Magnets nähert, von dem Magnet 
angezogen oder abgestossen (s. Erkl. 31). 
  
Frage 20. Welche Erscheinung findet 
statt, wenn ein Magnet einem frei be- 
weglichen Kreisstrom genähert wird? 
Die Antwort ist experimentell an einem 
„schwimmenden Strom“ zu erläutern. 
Figur 11. 
  
Erkl. 32. Einen „schwimmenden Strom“ kann 
man herstellen wie folgt: 
Man befestigt auf einem Kork, siehe Fig. 11, 
einen zu einer aus mehreren Windungen be- 
stehenden Spirale gebogenen isolierten Kupfer- 
draht, steckt die Enden des Drahts durch den 
Kork und lötet an das eine Ende eine kleine 
Kupferplatte X, an das andere Ende eine kleine 
Zinkplatte Z. Lässt man diesen Apparat auf 
einer mit angesäuertem Wasser gefüllten Schale 
schwimmen, so bilden die beiden Platten K und 
Z mit dem angesäuerten Wasser ein galvani- 
sches Element, welches durch den Kupferdraht 
    
Antwort. Nähert man einem frei 
beweglichen Kreisstrom einen Mag- 
net, so begibt sich der Kreisstrom in 
diejenige Lage, in welcher seine Ebene 
senkrecht auf der magnetischen Achse 
des Magnets steht, und diese Achse hal- 
biert, in welcher. der Kreisstrom ferner 
irgend einen Punkt des Magnets berührt, 
und in welcher die Stromrichtung die 
gleiche ist, wie diejenige der in Antw. 
a. Frage 17 erwähnten den Magnet um- 
kreisend gedachten ‘Ströme. In dieser 
Lage ist alsdann der Kreisstrom in sta- 
bilem Gleichgewicht. 
Diese Erscheinung kann man an einem 
schwimmenden Strom (s. Erkl.32) erläu- 
tern. Nähert man einem solchen Schwim- 
mer von einer Seite her einen horizon- 
talen Magnet, so dreht sich der Schwim- 
mer zuerst in jene Lage, in welcher 
seine Stromrichtung mit derjenigen der 
den Magnet umkreisend gedachten Ströme 
gleichgerichtet ist, und wird dann von 
dem Magnet angezogen. 
Wenn die Ebene des Stromkreises des 
Schwimmers senkrecht auf der magneti- 
tischen Achse des Magnets und deren 
Halbierungspunkt steht, so besitzt er 
labiles Gleichgewicht. Bei einer ge- 
   
  
   
    
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
   
   
    
  
   
   
     
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