Full text: Lehrbuch des Elektromagnetismus

16 Ueber die Wechselwirkungen zwischen elektrischen Strömen und Magneten. 
Erkl. 36. Der nebenstehend unter 3). be- 
schriebene Apparat ist von Faraday angegeben. 
Faraday war der erste, welcher die Rotation 
eines stromdurchflossenen Leiters unter dem 
Einfluss eines Magnets beobachtete. 
Erkl. 37. Bei dem nebenstehend unter 3). 
beschriebenen Apparat bildet die Zinkrinne mit 
dem Kupferring und der verdünnten Schwefel- 
säure ein Voltasches Element. Der elektrische 
Strom desselben zirkuliert von dem Kupferring 
nach den vertikalen Teilen « und c des Bügels 
abc, nach b, durch die Säule ©, nach der Zink- 
rinne u. s. f. Ausführliches über die Volta- 
schen Elemente findet man in dem Lehrb. d. 
Kontaktelektrizität in Antw. a. Frage 44—45, 
über die Stromrichtung in galvanischen Ele- 
menten ebendaselbst in Antw. a. Frage 36. 
Figur 15. 
  
Erkl. 38. Bei den nebenstehend unter 2). 
und 8). beschriebenen Apparaten kann man die 
Wirkung verstärken, wenn man Bügel anwendet, 
welche mehr als nur 2 vertikale Arme besitzen. 
Barlon fand, dass die Rotation kräftig ist, 
wenn man statt der Drahtbügel eine kupferne 
Glocke anwendet. 
Zöllner wandte bei dem in Fig. 13 darge- 
stellten Apparat statt der vertikalen Arme der 
Bügel Ketten an, welche aus 15 mm weiten 
Ringen von Kupferdraht gebildet waren, deren 
unterste auf dem Quecksilber der Rinne schwam- 
men. Ferner wandte er Bügel an, deren verti- 
kale Arme unten leicht drehbare Rädchen aus 
Kupfer trugen, welche etwas in das Quecksilber 
eintauchten. Wurde der Bügel festgehalten, so 
rotierten diese Rädchen, je nachdem ihnen der 
obere oder der untere Magnetpol des Apparats 
näher stand, in der einen oder andern Richtung, 
wurde der Bügel frei’gegeben, so rotierte er in 
gleicher Richtung wie ohne die Rädchen. 
der Bügel ABC rotiert um den Magnet, 
bezw. um seine Achse BD (s. Erkl. 35). 
3). Eine kreistörmige Rinne A, =. 
Fig. 14, aus Zink, welche mit sehr ver- 
dünnter Schwefelsäure angefüllt ist, ruht 
auf einem dreifüssigen hölzernen Schemel. 
In dem Mittelpunkt der Rinne ist eine 
mit der Rinne leitend verbunde, metal- 
lische Säule © errichtet, welche oben 
ein Quecksilbernäpfchen trägt. In dieses 
Näpfechen wird mittels einer Stahlspitze 
b ein nförmiger Bügel abe aus Kupfer- 
draht aufgesetzt, dessen Enden an einen 
in die Säure der Rinne A tauchenden 
ing aus Kupferblech gelötet sind. Nähert 
man diesem Apparat von unten einen 
Magnet, so rotiert der Bügel abc um 
seine Achse C (s. Erkl. 36—38.) 
4). Ein ceylindrischer Magnet SN, =. 
Fig. 15, steht vertikal auf einem Fuss- 
brett und trägt oben einen Quecksilber- 
napf. In der Mitte und am Fuss des- 
selben sind Quecksiberrinnen aufgescho- 
ben. abcde ist ein Drahtring, welcher 
bei 5 und d an die mit angesäuertem 
Wasser gefüllte kupferne Rinne A ge- 
lötet und mit einer Spitze bei ce auf das 
Quecksilbernäpfchen aufgesetzt ist. ' In 
der Rinne A steht auf Glasplättchen, von 
dem Boden der Rinne isoliert, ein Ring 
von amalgamiertem Zink, und dieser 
Zinkring ist durch zwei angelötete Drähte 
mit der mittleren Quecksilberrinne ver- 
bunden. Das Kupfer der Rinne bildet 
mit dem Zink ein galvanisches Element 
(s. Erkl. 37), dessen elektrischer Strom 
von der Rinne nach 5 und d durch den 
Drahtring nach c und «a, e, durch den 
Magnet von oben und von unten nach 
der mittleren Quecksilberrinne und durch 
die eingesenkten Drähte nach dem Zink- 
ring fliesst. Hierbei rotiert der mit dem 
galvanischen Element verbundene Draht- 
ring sehr rasch (s. Erkl. 39). 
5). Ein sternförmiges Rad aus Metall, 
s. Fig. 16, ist leicht drehbar auf eine 
Achse gesetzt, und die Achse in einem 
Metallstativ in solcher Höhe eingeklemmt, 
dass das Rad mit den beiden untersten 
Zacken in das Quecksilber einer darunter 
stehenden Rinne eintaucht. Diese Rinne 
    
      
   
    
    
    
  
   
   
   
    
  
   
   
    
     
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
    
  
   
   
   
    
  
   
   
    
   
  
  
    
  
    
   
  
   
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