Full text: Lehrbuch des Elektromagnetismus

26 Ueber die Wechselwirkungen zwischen elektrischen Strömen und Magneten. 
Erkl. 61. De la Rive nimmt an, dass das 
Geräusch, welches am Lichtbogen wahrgenommen 
wird, wenn derselbe unter dem Einfluss eines 
Magnets oder Elektromagnets steht, von mole- 
kularen Veränderungen herrühre, welche die 
den Lichtbogen bildenden von den Elektroden 
losgerissenen Schichten durch den magnetischen 
Einfluss erleiden. — Nach Wiedemann hingegen 
kann auch die elektromagnetische Wirkung auf 
die stromdurchflossenen, von den Elektroden 
sich loslösenden Teilchen des Lichtbogens die 
Ursache dieses Geräusches sein, indem dieselben 
in Rotation versetzt und nach aussen geschleu- 
dert werden, sich mithin schneller als ohne 
magnetische Wirkung von den Elektroden ent- 
fernen, ihren Zusammenhang verlieren und mit 
Geräusch zerreissen, 
Frage 36. Wie kann man die Ein- 
wirkung des Erdmagnetismus auf 
den Lichtbogen zeigen? 
bogen. Unterbricht man den Strom in 
den Spiralen, ehe die Elektrodenspitzen 
erkaltet sind, so entflammt sich der Licht- 
bogen wieder (s. Erkl. 60). 
3). Die unter 1). und 2). erwähnten 
Erscheinungen zeigen sich in gleicher 
Weise, wenn die Elektroden des Licht- 
bogens aus anderen (nicht magnetisier- 
baren) Metallen bestehen, welche sich 
zwischen den Polen eines kräftigen Elek- 
tromagnets befinden. 
4). Die Erzeugung eines Lichtbogens 
unter dem Einfluss eines Magnets ist 
von einem zischenden Geräusch begleitet. 
Ist die eine Elektrode z. B. von Platin, 
die andere von Kupfer, so ist dieses 
Zischen stärker, wenn der elektrische 
Strom in dem Lichtbogen von Platin 
zum Kupfer fliesst, als wenn er vom 
Kupfer zum Platin fliesst. Im letzteren 
Fall hört man bei der Bildung des Licht- 
bogens ein Knattern, mit der steigenden 
Erhitzung der Kupferspitze verwandelt 
sich das knatternde Geräusch in ein 
zischendes (s. Erkl. 61). 
Antwort. Auch der Erdmagnetis- 
mus übt auf den Lichtbogen eine Wir- 
kung aus, welche seiner Wirkung auf 
bewegliche stromdurchflossene Leiter ana- 
log ist. 
Stellt man daher zwischen zwei Kohlen- 
spitzen einen Lichtbogen her, so wird 
derselbe durch die Wirkung des Erd- 
magnetismus nach einer bestimmten Seite 
hin gewölbt; sind die Kohlenspizen hori- 
zontal gestellt (s. Fig. 27) 
und fliesst der elektrische 
Strom durch die Kohlen- 
spitzen in der Richtung 
so wird der Scheitel 
des Lichtbogens ab- 
gelenkt nach 
von Ost nach Süd Ost 
„West... Ost Nord 
» ESud... 2, Nor West 
„2 Ost West Süd 
      
   
    
    
   
    
   
   
    
   
   
    
   
   
   
     
   
  
    
   
   
    
   
  
  
  
  
  
    
     
    
    
   
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