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Erkl. 85. Besteht eine Spirale aus mehreren 
übereinander liegenden Lagen, und ist die An- 
zahl dieser Lagen eine gerade, so dass also der 
Anfang und das Ende der Spirale nebeneinander 
liegen, so kann man die Pole des Elektromag- 
nets bestimmen wie folst: 
Ist die Spirale eine rechtsgewundene, so 
liegt an demjenigen Ende des Elektromagnets, 
an welchem sich die beiden Enden der Spirale 
F.finden, der Südpol, wenn der elektrische 
    
  
  
  
  
  
  
   
   
Ueber die Magnetisierung des Stahls und weichen Eisens durch den elektrischen Strom. 33 
  
Strom an dem inneren Ende in die Spirale 
eintritt; dagegen liest an diesem Ende der 
Nor dpol, wenn der Strom an dem äusseren 
Ende der Spirale eintritt. 
Ist dagegen die Spirale eine linksgewun- 
dene, so liest an diesem Ende des Elektro- 
magnets ein Nordpol, wenn der elektrische 
Strom an dem inneren Spiralende eintritt, da- 
gegen ein Südpol, wenn der Strom an dem 
äusseren Ende der Spirale eintritt. 
Erkl. 86. In der praktischen Mechanik pflegt 
man im allgemeinen die Spiralen rechts zu win- 
den (s. Fig. 35 und 36), mit Ausnahme solcher 
Fälle, in welchen die Linkswindung durch eine 
besondere Absicht bedingt ist. 
Frage 53. Auf welche Weise kann 
man die Pole eines Elektromagnets 
experimentell feststellen? 
Erkl. 87. Zur Untersuchung der Pole eines 
Elektromagnets mittels einer Magnetnadel muss 
letztere frei beweglich sein. Ist der Elektro- 
magnet im Vergleich zur Magnetnadel sehr 
stark magnetisch, und die Maenetnadel nicht 
leicht genug beweglich, so kann die Magnet- 
nadel durch die Wirkung des Elektromagnet- 
pols, welchem sie genähert wird, ummaeneti- 
siert werden. Ihre Pole können dabei einfach 
wechseln, es kann aber auch die magnetische 
Achse der Nadel ihre Lage ändern, so dass die 
Nadel alsdann unter dem alleinigen Einfluss 
des Erdmagnetismus in einer andern als der 
magnetischen Nord-Süd- -Richtung einsteht. 
  
Frage 54. Wie erhält man einen 
Elektromagnet mit mehr als zwei 
Polen? 
Erkl. 88. Den Punkt eines Elektromagnets, 
in welchem infolge eines an diesem Punkte statt- 
habenden W indungswechsels der Magnetisie- 
rungsspirale ein Pol auftritt, nennt man einen 
Folgepunkt. Die in Fig. 39 bis 42 darge- 
stellten Elektromagnete haban demnach einen 
Folgepunkt (s. Erkl. 89). 
May, Elektromagnetismus. 
Figur 38. 
  
Antwort. Nähert man einem Pole 
eines Elektromagnets eine frei drehbare 
Magnetnadel (etwa einen Kompass), 
wird der eine Pol der Magnetnadel von 
dem ungleichnamigen Pol des Elektro- 
magnets angezogen. Ist der betreffende 
Pol des Elektromagnets ein Nordpol, so 
wird demnach der Südpol der Magnet- 
nadel zu ihm hingelenkt, ist der betref- 
fende Pol des Elektromagnets ein Süd- 
pol, so wird der Nordpol der Magnet- 
nadel zu ihm hingelenkt (s. Erkl. 87). 
  
Antwort. Wird die Magnetisierungs- 
spirale in der Weise gewunden, dass 
dieselbe einen rechtsgewundenen und 
einen linksgewundenen Teil bildet, so 
erhält der durch dieselbe magnetisierte 
Eisenstab drei Pole, von welchen die 
beiden Endpole gleichnamig sind. 
Ist, s. Fig. 39—42, AB eine solche 
Spirale, deren Windungsrichtung in der 
Mitte wechselt, so erhält man drei Pole, 
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