36 Ueber die Elektromagnete,
Erkl. 95. Es sei hier vorläufig bemerkt, dass
die Kraft, mit welcher eine Magnetnadel durch
einen horizontal in der Ost-West-Richtung ge-
legenen Magnet abgelenkt wird, der Tangente
des Ablenkungswinkels proportional ist, Siehe
hierüber den mathematischen Teil dieses Lehr-
buchs.
Frage 61. Was versteht man unter
dem magnetischen Moment eines
Magnetstabs ?
Erkl. 96. Anstatt des Ausdrucks „Polstärke“
(s. Antw. auf Frage 55) wendet man auch die
gleichbedeutenden Ausdrücke„Menge des Mag-
netismus eines Poles“ oder „magnetische
Masse eines Poles“ an (s. auch Erkl. 90).
Kraft dieses Magnets, d. h. also für
den freien Magnetismus desselben
(s. Erkl. 95).
3). Die Anziehung eines Magnets
(oder Elektromagnets) wird gemessen
durch die Kraft, mit welcher ein Anker
in irgend einer bestimmten Entfernung
durch den Magnet gehalten wird.
4). Die Tragkraft eines Magnets
(oder Elektromagnets) wird gemessen
durch das Gewicht, welches erforderlich
ist, um einen Anker, welcher einen oder
beide Pole eines Magnets berührt, von
dem Magnet zu entfernen (abzureissen)
(s. Erkl. 93).
Antwort. Unter dem magneti-
schen Moment eines Magnetstabs ver-
steht man das Produkt aus dem Abstand
der Pole (s. Erkl. 81) und der Stärke
seines einen Pols (s. Erkl. 96). Es ist
dabei vorausgesetzt, dass die Magneti-
sierung der Länge des Stabes nach er-
folgt, dass also die Pole an den Enden
des Stabes liegen, und dass der Magnet-
stab keine Folgepunkte (s. Erkl. 88)
enthält.
2). Ueber die magnetisierende Wirkung der Reibungselektricität.
Frage 62. Wie kann man zeigen,
dass auch durch die Wirkung der Rei-
bungselektricität Eisen magnetisiert
wird’?
Erkl. 97. Eine elektrische Batterie be-
steht aus einer Anzahl vereinigter Ladungs-
flaschen. Siehe im Lehrb. d. Reibungselektri-
cität Antw. auf Frage 154—157.
Erkl. 98. Schon im Jahre 1777 beobachtete
Graf Beccaria, dass eine Kompassnadel, nach-
dem er einen Entladungsschlag hindurch gesandt
hatte, sich in der Richtung von Ost nach West
einstellte. Franklin gelang es um die Mitte
des vorigen Jahrhunderts, eine Magnetnadel
durch einen elektrischen Entladungsschlag in
geeigneter Lage umzumagnetisieren.
Antwort. Auch durch die Wirkung
der Reibungselektricität kann Eisen
magnetisiert werden. Man kann dies
unter anderm durch folgende Experi-
mente zeigen:
1). Man legt Stahlnadeln senkrecht zu
einem Draht, und entladet durch diesen
Draht eine elektrische Batterie (siehe
Erkl. 97). Durch die Entladung werden
die Nadeln magnetisiert.
2). Steckt man einen Stahlstab in eine
Magnetisierungsspirale, und entladet eine
elektrische Batterie durch diese Spirale,
so wird der Stahlstab magnetisch.
3). Enthält die unter 2). erwähnte
Spirale einen oder mehrere Windungs-
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