Full text: Lehrbuch des Elektromagnetismus

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Frage 97. Welchen Einfluss übt die 
Masnetisierung des Eisens und Stahls 
auf dessen Temperatur aus? 
Erkl. 161. Ueber das thermoelektrische Ver- 
halten des magnetisierten Eisens siehe in dieser 
Encyklopädie das Lehrb. d. Thermoelektricität. 
11). Ueber die Erregung von Tönen in magnetisiertem Eisen. 
Frage 98. Wie kann man in mag- 
netisiertem Eisen durch magnetische 
Wirkung Töne erregen ? 
Erkl. 162. Schwingt ein Körper und stehen 
dessen Schwingungen senkrecht zu ihrer Fort- 
pflanzungsrichtung, so nennt man diese Schwin- 
gungen Transversalschwingungen. Finden die 
Schwingungen dagegen in der Fortpflanzungs- 
richtung selbst statt, so nennt man sie Longi- 
tudinalschwingungen (Längsschwingungen). 
Ein longitudinal schwingender Stab gibt dabei 
einen bestimmten Ton, welchen man seinen 
Longitudinalton nennt; die Höhe dieses 
Tons ist abhängig von der Länge des Stabs. 
Erkl. 163. Ist ein Eisenkern von zwei ge- 
nau gleichen Magnetisierungsspiralen umgeben, 
in welchen ein und derselbe elektrische Strom 
in entgegengesetzten Richtungen Kreist, so sind 
diese beiden auf den Kern wirkenden magneti- 
sierenden Kräfte gleich, weil sie aber ent- 
gegengesetzt wirken, so heben sie sich 
gegenseitig auf und der Eisenkern bleibt un- 
magnetisch. 
      
  
  
  
   
     
    
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
     
   
   
   
   
  
  
  
  
   
   
    
Ueber die Elektromagnete. 
Antwort. Wird Eisen oder Stahl 
magnetisiert, oder der in demselben vor- 
handene Magnetismus verändert, so fin- 
det hierbei eine Wärmeentwickelung E 
statt (s. Erkl. 161). 6). € 
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Antwort. Eisen- und Stahlstäben wird 
bei deren Magnetisierung eine mecha- 
nische Bewegung oder Schwingung er- 
teilt, durch welche unter geeigneten Um- 
_ ständen Töne erregt werden. Diese Ton- 
erregung kann man unter anderem auf 
folgende Weise bewirken: 
1). Bringt man nach Page zwischen 
die Schenkel eines Hufeisenmagnets eine 
vertikal stehende Kupferdrahtspirale von 
etwa 40 Windungen und leitet man durch 
diese Spirale einen elektrischen Strom, 
so entsteht bei jedem Schliessen und bei 
jedem Oeffnen dieses Stromkreises ein 
Ton in dem Magnet, und die Magnet- 
schenkel werden dabei von der Spirale 
angezogen bezw. abgestossen, so dass 
sie in Schwingungen geraten. 
2). Lässt man nach Delezenne zwischen 
den Schenkeln eines Hufeisenmagnets 
einen Elektromagnet rotieren, so wird 
ebenfalls ein Ton erregt. 
3). Bringt man ein cylindrisch ge- 
bogenes Eisenblech in eine Magnetisie- 
rungsspirale, so wird dasselbe bei jedem E 
Oeffnen und Schliessen des magnetisie- Stof 
renden Stromkreises in Schwingungen schr 
versetzt und in dem Eisenblech dabei 
ein Ton erregt. 
4). Befestigt man nach Marrian Eisen- 
oder Stahlstäbe in der Achse einer Mag- 
netisierungsspirale und leitet durch die 
Spirale einen elektrischen Strom, so wird 
in diesen Stäben deren Longitudinal- 
grundton erregt (s. Erkl. 162). 
5). Matteucci spannte einen Eisendraht 
mittels eines Gewichts von 4 Kilogramm 
aus, welcher sich innerhalb einer mit 
einer Kupferdrahtspirale umwundenen 
Glasröhre befand, und leitete einen elek-
	        
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