Pi Ueber die Elektromagnete.
Frage 107. Worin besteht im all-
gemeinen die Einrichtung derjenigen
Galvanometer, deren Wirkung auf der
Ablenkung eines Magnets durch einen
stromdurchflossenen Leiter beruht?
Einige der bekanntesten dieser Instru-
mente sind anzuführen.
Erkl. 178. In nebenstehender Antwort sind
nur die bei jedem Galvanometer vorhandenen
Einrichtungen erwähnt. Bei manchen Galvano-
metern sind noch einige spezielle Einrichtungen
angebracht.
1). Die Astasierung. Um die Empfindlich-
keit eines Galvanometers zu vermehren, ver-
mindert man mehr oder weniger den richtenden
Einfluss des Erdmagnetismus auf den Magnet
durch eine Astasierung. Die Astasierung
wird auf verschiedene Weise bewirkt, entweder
a). durch Anwendung eines astatischen Nadel-
paars als Magnet (s. Erkl. 23 u. 27).;
b). durch entsprechende Annäherung eines
sog. Kompensationsmagnets an den Mag-
net des Galvanometers;
c). durch Anwendung eines den Magnet um-
gebenden Cylinders oder einer Hohlkugel aus
weichem Eisen.
Galvanometer, welche mit einer solchen Asta-
sierungsvorrichtung versehen sind, nennt man
astatische Galvanometer.
2). Die Dämpfung. Um die schwingende
Bewegung, welche der Magnet eines Galvano-
meters bei seiner Ablenkung erfährt, zu ver-
mindern, so dass der Magnet sich rascher in
seine durch die ablenkende Wirkung des elek-
trischen Stroms bedingte Ruhelage einstellt,
umgibt man den Magnet mit einer Metallhülse,
welche Dämpfer genannt wird, oder man lässt
den Magnet in einem geschlossenen möglichst
engen Raum schwingen (Luftdämpfung), oder
man befestigt an dem Magnet leichte Flügel
aus Glimmer oder Papier, welche, einen Wider-
stand gegen die umgebende Luft ausübend, die
Bewegung des Magnets hemmen, oder man
taucht diese Flügel in eine Flüssigkeit, wodurch
dieser Widerstand noch grösser wird. Galvano-
meter, deren Dämpfung so stark ist, dass deren
Magnet sich ganz ohne Schwingung in seine
Ruhelage einstellt, nennt man aperiodische
Galvanometer.
Antwort. Die Einrichtung derjenigen
Galvanometer, deren Wirkung auf
der Ablenkung eines Magnets durch einen
stromdurchflossenen Leiter beruht, be-
steht im allgemeinen aus folgendem (s.
Erkl. 178):
1). Der Magnet ist verschieden ge-
formt; häufig wird eine Magnetnadel an-
gewendet. Derselbe ist um seinen Schwer-
punkt drehbar aufgehängt, und zwar kann
er entweder in horizontaler Ebene oder
in vertikaler Ebene drehbar sein. Hier-
nach unterscheidet man Horizontal-
galvanometerundVertikalgalvano-
meter.
2). Die Aufhängung. Bei den ge-
wöhnlichen Galvanometern ist der Magnet
auf einer Metallspitze aufgehängt, bei
feineren Galvanometern hängt der Magnet
an einem Seiden- oder Kokonfaden (Ss.
Erkl. 24), oder an einem dünnen Metall-
draht. Bei den Torsionsgalvano-
metern hängt der Magnet an einer
Spirale aus Metalldraht, bei den Bi-
filargalvanometern an zwei Seiden-
oder Kokonfäden oder Metalldrähten.
3). Die Stromleitung. Dieselbe um-
gibt den Magnet, und zwar kann sie
kreisförmig, elliptisch oder auch im Recht-
eck um den Magnet geführt sein, sie
kann aus einer einzigen, aus mehreren
oder auch aus vielen Tausenden von Win-
dungen bestehen. Die Windungen wer-
den, wenn deren Anzahl gross ist, auf
Spulen aufgewickelt, es können eine oder
mehrere Spulen angewendet werden und
die Spulen können in bestimmter Lage
zu dem Magnet befestigt oder verschiebbar
angebracht sein.
Auch können auf der Spule zwei ge-
trennte Stromleitungen parallel neben
einander aufgewickelt sein, durch welche
man also zwei elektrische Ströme in
entgegengesetzter Richtung senden kann;
ein mit dieser Einrichtung versehenes
Instrument heisst ein Differential-
galvanometer.
4). Die Ablesevorrichtung. Die
durch den elektrischen Strom bewirkte
Ablenkung der Magnetnadel wird bei den
einfacheren Instrumenten auf einem unter
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