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Buddhistische Kunst — Profane Kunst — Tiere It
Völlig verschieden von dieser vorbuddhistischen, nationalen Kunst entwickelte
sich durch griechische Handwerker in Gandhara die buddhistische Kunst. Die
Charakteristik des Freskostils in der Betonung der Kontur und bunter Illumi-
nierung blieb stets beibehalten. Die indische kirchliche Malerei hatte ur-
sprünglich stets etwas Illustratives und wurde erst zum wirklichen, rein ästhe-
tischen Kunstwerk gestaltet, als die chinesischen Maler sich ihrer annahmen und
eine Vermischung mit ihrer nationalen Malart durchführten.
Dagegen verharrte die Skulptur ausschließlich im gräko-indischen Stile, der
allerdings, in den Formen und Typen auf den Schultern der antiken Klassik stehend,
schon bei seiner Einführung in China mit indisch-buddhistischem Geiste zu einer
großen Vollendung entwickelt war.') Die Bildhauerei blieb im wesentlichen die Kunst
der Kirche. Niemals sind Porträts von Kaisern und Generalen oder gar Frauen in
Stein gemeißelt, niemals weltliche Denkmäler errichtet, dagegen zahlreiche Götter-
gestalten und Grabfiguren, daneben Priester und symbolische Gestalten, aber auch
für letztere beiden blieb die Pose der wenig bewegten Buddhafiguren maßgebend.
Das gleichzeitige Nebeneinander beider Stile sowie ihre Vermischung ist bis
zur Neuzeit beibehalten.
Die profane Kunst
Es ist wenig Aussicht vorhanden, daß wir eine genauere Kenntnis über die
Malkunst in der Zeit vor der Tangdynastie erhalten können, da das Material zerstört
ist. In alten chinesischen Schriften heißt es z. B., daß Tung Cho (190—192 n. Chr.) die
Stadt Loyang mit allen Palästen und Tempeln niederbrannte, alle Bronzedenkmäler
zu Geld einschmelzen ließ und daß seine Soldaten aus den Bildern der Kaiserlichen
Galerie, die alle auf Seide gemalt waren , sich Beutel u. dgl. verfertigten. Etwa
70 Bilder wurden gerettet und von diesen die Hälfte durch Regen zerstört. Ähnliche
Berichte wiederholen sich im Laufe der Zeit. Als die Tangdynastie zur Herrschaft
kam, enthielt die Kaiserliche Galerie nicht mehr als 300 Bilder, alle anderen Schätze
waren von den plündernden Tataren verbrannt und vernichtet. Wir müssen uns
daher begnügen, aus einzelnen durch Zufall erhaltenen Werken ein Wahrscheinlich-
keitsbild der damaligen Zeit zu rekonstruieren.
Charakteristisch für die chinesische Verarbeitung und Umformung desmittel-
asiatischen Mischstiles scheinen mir einige Arbeiten zu sein, die sich im japa-
nischen Schatzhause unberührt seit den Tagen ihrer Deponierung vom Kaiser Schomu
(724—748) erhalten haben. Es sind nicht Gemälde im eigentlichen Sinne, sondern
dekorierte Gebrauchsgegenstände in handwerksmäßiger Technik, aber aus den ein-
zelnen Motiven können wir einen Rückschluß auf den Stil der Malereivorlagen ziehen.
Die Stücke selbst sind wohl erst aus dem 7. oder 8. J ahrhundert, wie die elegante
Einzelausführung zeigt, aber Komposition, Sujet und Auffassung sind in ihrem
Heimatlande China sicher älter.
Überraschend sind zunächst die vortrefflich beobachteten Tiergestalten
(Abb.78, 79), während der Baumschlag zwar schon einen Fortschritt gegenüber den
Hanreliefs (Abb. 29) aufweist, aber doch noch im Banne einer mehr ornamentalen Auf-
1) Havell in Indian sculpture and painting (London 1908) wendet sich sehr mit
Recht (se. 8. 67 u. ff.) gegen die Verwechslung der Archäologen zwischen der Formen-
sprache und dem Geiste eines Kunstwerkes. Griechische Handwerker, engagiert von
den Königen von Gandhara , arbeiteten für buddhistische Klöster, aber schufen nur
routinierte Handwerkerarbeit in mechanischer Ausführung, Menschen in ausdrucksloser
Pose, die langweilig und künstlerisch unecht wirken wie moderne Stuckarbeit, und erst
die Indier entwickelten mit ihrem nationalen und buddhistischen Geist diese über-
kommenen Mittel zu neuer, echter Kunst.