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Ku Kaichih — Kunstgesetze — Buddhistische Kunst 125
die technische Vollendung, um die einzelnen Teile zu einem harmonischen Akkorde
zu verbinden.
Wie stark und eigenartig diese Kunstgesetze — oder vielmehr die ästhetische
Anschauung, die in diesen Gesetzen ihre Formulierung fand — fortgesetzt weiter-
gewirkt haben, werden wir in den einzelnen Perioden kennen lernen.
Wir haben hier von einer Kunst gehört, die ganz andere Wege gegangen und
andere Ziele verfolgt hat als die später eingeführte buddhistische. Daher sind auch
die Anfänge beider Stile an verschiedenen Stellen zu suchen. Das vorliegende Ma-
terial ist viel zu gering, um ein abschließendes Urteil zu gestatten, aber nachdem
wir ($. 68 u. fi.) den Einfluß des spätrömischen Kolonialstils auf die Architektur
und die Landschafterei, auf den Bronzeschmuck der Dächer und auf die Stand-
bilder vor den Häusern und in den Gärten, auf die Totenbilder und Tiersymbole,
in der Hanzeit kennen gelernt haben, möchte ich die noch weiter nachzuprüfende
Vermutung aussprechen, dab wir auch das Neue in dieser Kunst der Anregung
römischer Malereien verdanken.
Was Okakura!) — der noch nicht auf den wesentlichen Unterschied in der
nach- und vorbuddhistischen Kunst achtete — von der buddhistischen , d. h. ost-
asiatischen Kunst im allgemeinen sagt, gilt vielleicht in noch erhöhtem Maße für
diese erste Phase der chinesischen Malerei. „Angesichts dieser Kunstwerke steigt
in uns mit unwiderstehlicher Gewalt ein Traum auf an den längst verloren
gegangenen Kunststil der griechischen Malerei — an jenen Stil, der in Übung
war, bevor die Schule von Apelles das Helldunkel und die Nachahmung der
Natur aufbrachte. Wir denken an die „Kassandra“ von Protogenes, dem
Meister der strengen Linie, der, wie man sagt, es verstand, in den Augen der
Prophetin den Fall Trojas widerzuspiegeln. Die europäische Kunst hat, indem sie
der späteren griechischen Schule des Apelles folgte, die Gewalt im Aufbau der Kom-
position und im Ausdruck durch Linien verloren, dafür die Leichtigkeit der rea-
listischen Wiedergabe gewonnen. Die Idee der Linienführung und Linienkomposition
hat immer die große Stärke der Kunst in China und Japan gebildet. Die Sungkünstler
fügten die Schönheit des Hell und Dunkel hinzu, ohne zu vergessen, daß ihre Auf-
he und keine wissenschaftliche sei — und die Mingzeit pflegte
« Diese hellenistische Kunst in der Ausgestaltung
es scheint in der Linienführung, in der Archi-
der Komposition, in der Vernachlässigung
aber alles bereits in die besondere
gabe eine künstlerisc
den Sinn für Farbenkomposition.
eines spätrömischen Kolonialstil
tekturperspektive, in den Totenporträts, in
der Landschaft und anderem erkennbar zu sein,
chinesische Sprache übertragen.
Die buddhistische Kunst
Die Einführung des Buddhismus wird im allgemeinen von dem
Jahre 65 n. Chr. an gerechnet, als der Kaiser Mingti (58—76) in Erfüllung eines
Traumes von einem goldenen Götterbild; die ersten Priester mit einigen heiligen
Schriften, den Sutras, aus Indien an den Hof berief. Aber dieser ersten Mission ge-
hörten nur zwei Priester an, und ihr Erfolg war durchaus unbedeutend, keine Spuren
ihrer Tätigkeit sind hinterlassen. Andererseits erzählen chinesische Berich‘e, daß die
Kunde von der fremden Lehre schon vorher nach China gelangt war.
Als Kaiser Wuti die Hiungnuvölker bekriegte (120 v. Chr.), erbeuteten seine
1) Kakasu Okakura, The ideals of the East, with special refersnce to the art of
Japan. London 190%, S. 53.