Li Lonpgmien — Bilderausbesserung — Arhats 919
Neben den feierlichen Göttern und würdigen Heiligen hat Li mit übersprudeln-
dem Humor auch lustige Phantasiegestalten geschaffen. Komische Bilder
sind aus China bisher kaum bekannt geworden, dagegen sind sie in Japan durch-
aus häufig. Man hat daher den Humor als etwas typisch Japanisches bezeichnet,
aber die Bildrolle zur Illustration) (Abb. 163—167) der Legende von der „Mutter
“der Dämonenkinder“ zeigt, daß auch hierin China nicht nur die. Anregung,
pers
Abb. 163 Dämonenheer aus der Legende der „Mutter der Dämonenkinder“ (Koei
Tsen Mou Chen). Ausschnitt aus einer Bilderrolle (s. Abb. 164—167), etwa 4,4 m lang,
im Musde Guimet, Paris, gezeichnet: Li Longmien, 1085, Kopie.
(Aus: 'La lögende de Koei Tsen Mou Chen, peinture de Li-Long-Mien [1081],
Annales du Musde Guimet, Bibliotheque d’art, 1904)
Text s. S. 217—219
sondern ‘sogar das künstlerische Vorbild gegeben hat. Bisher galt der Japaner
Toba Soyo (1053—1140) als der humorvolle. Erfinder von Tierdarstellungen in
!) Die ganze Rolle nach der französischen Kopie abgebildet in: La legende de
Koei Tsen Mou Chen, peinture de Li-Long-Mien (1081), Annales du Musde Guimet.
Bibliotheque d’Art. Paris (ohne Jahreszahl). — Drei weitere englische Kopien: Franks,
On some Chinese rolls with Buddhist legends and representations. Archxologia or
Miscellaneous tracts, relating to Antiquity, Society of Antiquaries of London, Ser. II,
Bd. III, 1892, S. 239-—244, mit Bild des Glasgefäßes mit dem Kind und Figuren. —
Nachweis, daß die französische Bildrolle eine Kopie ist, in Chavannes, La lögende de
Koei Tsen Mou Chen. Li Longmien, T’oung-Pao, S. 904, Ser. II, Bd. V.