Full text: Vorbuddhistische Zeit. Die hohe Kunst: Malerei und Bildhauerei (Band 1)

  
  
  
  
  
260 Mongolen- (Yuan-) Zeit 
falls von Yen Huis Hand stammen soll. 
Die gewollte Stimmung erinnert noch an das 
poetische Empfinden der älteren Zeit, aber 
die Ausführung der Wellen läßt schon die 
Freude am dekorativen Liniengefüge erkennen. 
In der späteren Zeit geht die Lufttönung 
immer mehr verloren, und auf einem anderen 
Bilde, das den gleichen Vorwurf behandelt 
(Abb. 230), sehen wir das Spiel der Linien 
völlig herrschend. 
Wie Chao Mengfu auf die erzählende 
Art von Wang Wei zurückgriff, so hat Yen Hui 
  
Abb. 216 Dharma über Wasser reisend, auf einem 
Schilfrohr, symbolische Darstellung für ein Boot, far- 
big auf Seide, etwa 1 m hoch, Inschrift von Priester 
Wuau, der 1260 nach Japan kam, gemalt von Chang 
Yüehhu, unbekanntem Meister, Ende der Sung- oder 
Yuandynastie, 13. Jahrh. 
(Aus: Kokka, Heft 153) 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
    
    
(1280—1368) 
  
Abb. 215 Boddhi Dharma, kam 527 aus Indien 
als Missionar nach China, in rotem Kleid, 
farbig, etwa85em hoch, zugeschrieben Mingpen, 
Priester in Hangehou, gestorben 1323 
(Aus: Tajima, Selected relies of Japanese 
art, Bd. X) 
nach dem Beispiele der Tangzeit 
(Abb. 135, 140) das Porträt ge- 
staltet (Abb. 215). In eleganter 
Linienführung, großzügig und inter- 
essant, ist der Kopf des berühmten 
indischen Priesters Dharma gemalt. 
Wir empfinden den Eindruck einer 
starken und energischen Persönlich- 
keit. Es ist nicht der träumende 
Philosoph, sondern der glaubensstarke 
Kämpfer. Dementsprechend ist die 
Farbenwirkung kräftiger. Statt von 
weichen Tönen ist das Gesicht von 
einem tiefroten Gewand umrahmt, 
wodurch die Wirkung des Kopfes 
wesentlich gesteigert wird. 
Ganz ähnlich ist die ganze Figur 
des Heiligen ausgeführt (Abb. 216). 
Das rote Gewand flattert in stark
	        
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